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MELDUNG/478: Biodiversität - Staatentreffen hat begonnen (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V.
EU-Koordination

EU-News - 15.11.2018 / Naturschutz & Biodiversität

Biodiversität - Staatentreffen hat begonnen


Für den Schutz der biologischen Vielfalt sollen die deutsche und die EU-Delegationen "bis zur Ziellinie 2020 alle Register ziehen". So verlangen es Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen.

Sowohl die EU und als auch Deutschland nehmen an der 14. Vertragsparteienkonferenz des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt (CBD COP 14), des Protokolls von Nagoya (COP-MOP 3) und des Protokolls von Cartagena (COP-MOP 9) teil. Die Konferenz findet im ägyptischen Sharm El-Sheikh vom 17. bis 29. November statt.

Die im Forum Umwelt und Entwicklung organisierten Verbände der Zivilgesellschaft fordern in einem gemeinsamen Positionspapier ein hohes Ambitionsniveau und insbesondere einen verbindlichen Peer Review oder einen Compliance-Mechanismus sowie ausreichende finanzielle Mittel für den Artenschutz für die Zeit nach 2020.

Das diesjährige Motto lautet "Investitionen in Biodiverstität für Menschheit und Planet Erde". Die hochrangige Konferenz der MinisterienvertreterInnen (14.-15.11.) mit ihrer Erklärung [1] gibt den Startschuss zur Konferenz.

Angesichts der jüngsten alarmierenden Berichte über die weltweit dramatischen Verluste an Tier- und Pflanzenarten sowie Ökosystemen forderte die Europäische Union stärkere globale Maßnahmen für die Probleme der Biodiversität. Die europäische Delegation unter der Leitung von EU-Umweltkommissar Karmenu Vella will sich dafür einsetzen, dass Maßnahmen im Bereich der Biodiversität politisch in den Vordergrund gerückt werden, damit auf der Vertragsstaatenkonferenz in China im Jahr 2020 (COP15) ehrgeizige und von allen getragene Ergebnisse erzielt werden können. Sie wird dazu aufrufen, Naturziele in die Bereiche Industrie, Bergbau, Energie und Infrastruktur zu integrieren. Für Deutschland ist Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth angereist. Er sagte: "Der Schutz der biologischen Vielfalt wird in vielen Bereichen von Politik und Wirtschaft noch zu wenig beachtet, in der Land-, Forst und Fischereiwirtschaft, der Energieerzeugung oder der Infrastrukturplanung. Auf der Konferenz in Ägypten wollen wir gemeinsam einen neuen Startpunkt setzen, um diese Herausforderung anzugehen."

Der NABU hat zum Auftakt der CBD-Konferenz die Haltung der deutschen Bundesregierung bei den EU-Agrarverhandlungen kritisiert. Die Bundesregierung dürfe sich nicht einerseits für globale Naturschutzfinanzhilfen rühmen und andererseits verschweigen, dass sie durch ihre Haltung in landwirtschaftspolitischen Debatten das Insektensterben weiter beschleunige. Über die Konferenz berichtet regelmäßig der NABU-Blog [2].

Das Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung [3] stellt unter anderem die Botschaft der Jugend zur UN-Konferenz vor, die Heinrich-Böll-Stiftung [4] boykottiert aus Protest gegen das ägyptische Regime und aus "Solidarität mit der ägyptischen Zivilgesellschaft" die Teilnahme an der COP 14. [jg]



Offizielle Internetseite der CBD
https://www.cbd.int/

EU-Kommission zur COP 14

http://europa.eu/rapid/press-release_IP-18-6384_de.pdf

Bundesumweltministerium zur COP 14
https://www.bmu.de/pressemitteilung/flasbarth-un-konferenz-soll-trendwende-einlaeuten-beim-weltweiten-verlust-der-biologischen-vielfalt/

Positionspapier des Forum Umwelt und Entwicklung
https://www.forumue.de/positionspapier-fuer-die-14-konferenz-der-cbd-vertragsparteien-vom-17-29-11-18-in-sharm-el-sheikh-aegypten/

Pressemitteilung NABU
https://www.nabu.de/news/2018/11/25416.html

[1] https://www.cbd.int/doc/c/aa85/44d7/82d1234847638e65ea69a9c9/cop-14-hls-07-en.pdf
[2] https://blogs.nabu.de/naturschaetze-retten/
[3] https://idw-online.de/de/news705876
[4] https://www.boell.de/de/2018/11/12/biodiversitaets-cop-14-aegypten-kein-greenwashing-des-sisi-regimes?dimension1=startseite

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Quelle:
EU-News, 15.11.2018
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2018

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