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PROTEST/092: 40.000 Unterschriften gegen Umweltschäden durch Shell-Ölförderung in Nigeria (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Presseinformation vom 3. März 2014

Protest gegen Umweltschäden durch Shell-Ölförderung in Nigeria. BUND übersendet 40000 Unterschriften an Shell - per Internet.

Deutschlandzentrale lehnte Treffen mit Umweltschützern ab



Hamburg/Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat dem niederländischen Mineralölkonzern Shell über Twitter und Facebook 40000 Unterschriften mit Forderungen zur Renaturierung der vom Öl verseuchten Ogoni-Region in Nigeria übermittelt. Zuvor hatte die Deutschlandzentrale in Hamburg es abgelehnt, die Unterschriften entgegen zu nehmen.

Seit Frühjahr 2013 hatte die Umweltorganisation dazu aufgerufen, gegen die Untätigkeit des Unternehmens in dem durch seine Ölförderung verseuchten Heimatland des Stammes der Ogoni in Nigeria zu protestieren. Seit der Shell-Konzern vor 50 Jahren in Nigeria mit der Ölförderung begann, sind inzwischen bis zu 1,5 Millionen Tonnen Rohöl in die Umwelt gelangt.

"Auf den Gewässern im Ogoni-Land schwimmen Ölteppiche, die Mangrovenwälder drohen abzusterben, die Fischbestände sind stark dezimiert und viele Fischer haben ihre Lebensgrundlage verloren. Die Bevölkerung leidet unter Atemwegsbeschwerden und anderen gesundheitlichen Folgen, die Trinkwasserversorgung ist schwierig geworden", sagte BUND-Sprecherin Franziska Petruschke.

Shell habe seine Gewinne mit dem Leid von vielen tausend Menschen gemacht. Das Unternehmen müsse endlich Verantwortung für sein Tun übernehmen. "Dem Protest gegen ihre unverantwortliche Unternehmenspolitik will sich die deutsche Shell-Zentrale nicht stellen. Das ist inakzeptabel. Wir werden jetzt erst Recht Druck machen und auf der Renaturierung des Heimatlandes der Ogoni in Nigeria bestehen", sagte Petruschke.

Eine Säuberung würde nach Schätzungen der UN-Umweltorganisation in den ersten fünf Jahren etwa eine Milliarde US-Dollar kosten und insgesamt mehr als 30 Jahre in Anspruch nehmen. "Shell muss für die Reparatur der von ihm angerichteten Umweltschäden in Nigeria einen angemessenen Beitrag leisten und den extra dafür eingerichteten Fonds mit dem erforderlichen Startkapital ausstatten. Außerdem muss das Unternehmen ein Sofortprogramm starten, um die Abhängigkeit der einheimischen Bevölkerung von der Wasserversorgung mittels Tanklastwagen zu beenden. Die Bodenoberfläche und das Grundwasser sind binnen drei Jahren zu reinigen. Außerdem sind marode Leitungen, durch die weiter Öl in die Böden sickert, in Stand zu setzen", forderte Petruschke.

Mehr zum Online-Aufruf des BUND zu Shell unter:
www.bund.net/shell

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 03.03.2014
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2014