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PROTEST/164: Internationales Bündnis protestiert gegen Uranfabriken der Urenco (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 6. März 2020

50 Jahre Vertrag von Almelo

Internationales Bündnis protestiert gegen Uranfabriken der Urenco in Capenhurst, Almelo und Gronau


(Bonn, Almelo, Capenhurst, Gronau, 05.03.2020) Anlässlich des 50. Jahrestages des Vertrages von Almelo hat ein internationales Bündnis aus rund 30 Initiativen und Verbänden in einer gemeinsamen Erklärung die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlagen des Urenco-Konzerns gefordert. Außerdem fanden am 4. März, dem Jahrestag des Vertrages, Mahnwachen vor den europäischen Uranfabriken der Urenco in Capenhurst (GB), Almelo (NL) und Gronau (D) statt. Die beteiligten Organisationen kritisieren, dass mit dem Uran, dass in den Urenco-Anlagen verarbeitet wird, Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke in aller Welt hergestellt wird. Außerdem wird mit den Aktivitäten vor möglichen Unfällen und möglichem Missbrauch zur Produktion von Atomwaffen gewarnt.

Am 4. März 2020 ist es genau 50 Jahre her, dass im Rathaus von Almelo der Vertrag von Almelo unterzeichnet wurde. Der Vertrag begründete eine Vereinbarung zwischen den Niederlanden, Großbritannien und (West)Deutschland über die Bildung eines Unternehmens mit dem Ziel der Urananreicherung mittels Ultrazentrifugen. Zu diesem Zweck beschlossen die drei Länder die Gründung des Urenco-Konzerns zur Produktion von Zentrifugen und zum Bau von Urananreicherungsanlagen. An Urenco sind derzeit zu einem Drittel Großbritannien, zu einem Drittel die Niederlande und zu je einem Sechstel RWE und EON beteiligt.

Gegen den Betrieb der Urananreicherungsanlagen sprechen u. a. die Gefahren möglicher Unfälle, Gefahren bei Urantransporten, die ungelöste Atommüll-Entsorgung und die Gefahr des militärischen Missbrauchs der Anlagen.

In der gemeinsamen Erklärung von 26 Initiativen und Verbänden, die auch vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen unterschrieben wurde, heißt es u. a.: "Wir fordern, dass der Urenco-Konzern die Verantwortung zur Beseitigung der radioaktiven Hinterlassenschaften übernimmt, die er verursacht hat.Wir fordern eine zukunftsfähige Welt in der kommende Generationen nicht länger an den Folgen der Produktion von Atomenergie leiden müssen. Wir werden ein Fest feiern wenn alle Urananreicherungsanlagen des Urenco-Konzerns stillgelegt werden. Wir werden die Stilllegung von allen Atomkraftwerken feiern. Und bis es soweit ist, werden wir unsere Proteste fortsetzen bis weltweit die Energieproduktion ohne Atomkraft erfolgt." Der vollständige Text der Erklärung wurde auch dem Urenco-Konzern zugestellt. (Englischer Originaltext unter http://close-capenhurst.org.uk/?p=1036)

Bereits am Samstag (29.02.2020) waren der Urenco-Konzern und der 50 Jahre alte Vertrag von Almelo Gegenstand einer internationalen Konferenz in Almelo (NL). Beteiligt waren Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Friedensorganisationen aus den Niederlanden, aus Russland und aus der Bundesrepublik Deutschland.

Am Ende der Konferenz wurde zum weiteren Protest gegen Atomkraftwerke, Uranfabriken und Atomwaffen aufgerufen. Um auf die Verknüpfung der sogenannten zivilen und der militärischen Atomenergienutzung aufmerksam zu machen, wird am Karfreitag (10. April 2020) wieder ein Ostermarsch zur Gronauer Urananreicherungsanlage führen. Auftakt wird um 13 Uhr am Gronauer Bahnhof sein. Und die monatliche Friedensmahnwache am 7. März in Enschede steht unter dem Motto "50 Jahre Urenco sind genug!". (12.00 Uhr, Stadhuis Enschede, Ei van Ko).

Weitere Informationen:
https://www.laka.org/urenco50
https://www.bbu-online.de
https://wisenederland.nl
http://www.enschedevoorvrede.nl
https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf
https://ostermarsch-gronau.de
http://close-capenhurst.org.uk

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 06.03.2020
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2020

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