Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

STADT/251: Forderungskatalog von ADFC und NABU für umweltfreundlichen Stadtverkehr (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 7. Mai 2010

Europäische Umwelthauptstadt 2011

ADFC stellt Forderungskatalog für umweltfreundlichen Stadtverkehr vor


Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC Hamburg e.V.) und die Umwelthauptstadt Hamburg Umweltverbände-Initiative (UHU-Initiative) stellen heute unter dem Motto "Mehr Lebensqualität durch umweltverträglichen Stadtverkehr" ihre Forderungen an den Hamburger Senat vor. Das Papier ist im Rahmen der Aktivitäten der Umweltverbände entstanden, die Hamburg als europäische Umwelthauptstadt 2011 konstruktiv-kritisch begleiten wollen.

"Mit der Radverkehrsstrategie hat der Senat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil bis 2015 auf 18 % zu steigern", sagt Torsten Prinzlin, Vorstandsmitglied des ADFC Hamburg. "Die Umsetzung unserer Forderungen würde Hamburg einen großen Schritt auf diesem Weg voranbringen." Zum einen fordern die Verbände der UHU-Initiative, dass die Stadt neue Radfahrstreifen in einer Länge von mindestens 50 km dort einrichtet, wo sie Hochbordradwege ersetzen können. Des Weiteren sehen die Verbände die Notwendigkeit, dass endlich mindestens drei komfortable und schnelle Velorouten eingerichtet werden. "Lästig ist auch die oftmals unnötige Wartezeit an Ampeln", erklärt Prinzlin. "Das macht das Radfahren in der Stadt unattraktiv. Hier muss der Senat sofort Abhilfe schaffen." Darüber hinaus müsse die Benutzungspflicht an allen Radwegen aufgehoben werden, die nicht der Verwaltungsvorschrift zur StVO entsprechen. Neben diesen notwendigen Veränderungen in der Infrastruktur plädieren die Verbände auch für umfangreiche Maßnahmen, um das Radfahren in der Öffentlichkeit populärer zu machen. "Der Senat muss endlich aktiv und nachhaltig für das Radfahren werben, um den Radverkehr in unserer Stadt zu steigern", fordert der ADFC-Vorstand. "Dazu hatte sich der schwarz-grüne Senat bereits bei seinem Amtsantritt 2008 verpflichtet." So soll der Senat ein behördenübergreifendes Gremium "Pro Fahrrad" ins Leben rufen und den Dialog zwischen Fachleuten, interessierten Bürgern und Verbänden durch geeignete Veranstaltungen intensivieren. Nicht zuletzt sollten Hamburgs Senatorinnen und Senatoren öfter den Dienstwagen stehen lassen und per Pedalkraft zu ihren Terminen kommen, um die Auswirkung ihrer Radverkehrspolitik praktisch zu "erfahren". Die Forderungen zum Radverkehr sind die ersten einer ganzen Reihe von Forderungspaketen, die die UHU-Initiative im Laufe des Jahres noch vorlegen will. "Wir wollen erreichen, dass Hamburgs Auszeichnung zu tatsächlichen Umwelt-Verbesserungen führt. Städtisches 'Greenwashing' werden wir nicht zulassen." erklärt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg und Sprecher der UHU-Initiative. In der UHU-Initiative arbeiten der NABU, der ADFC, der Naturschutzverband GÖP, der Botanische Verein, und die Naturwacht zusammen.


*


Quelle:
Pressemitteilung Nr. 68, 07.05.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2010