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SCHADSTOFFE/273: Deutlich weniger Quecksilber und Blei, mehr Weichmacher (UBA)


Umweltbundesamt - Presse-Information vom 18. April 2016

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Deutlich weniger Quecksilber und Blei, mehr Weichmacher

Flasbarth: Human- und Umweltprobenbanken sind unverzichtbar


Welche Schadstoffe belasten heute Menschen und welche sind durch Umweltgesetze zurückgegangen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich ab heute Fachleute auf der internationalen Konferenz "Wissenschaft und Politik für eine gesunde Zukunft" in Berlin. Im Mittelpunkt stehen unter anderem neue Erkenntnisse aus weltweit bedeutsamen Human-Biomonitoring-Programmen (HBM) wie Kanada, Israel oder den USA. In seiner Eröffnungsrede sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Human-Biomonitoring ist ein hervorragendes Warnsystem, um problematische Schadstoffbelastungen der Bevölkerung frühzeitig zu erkennen. Damit können wir den Erfolg unserer Chemikalienpolitik kontrollieren und neuen Handlungsbedarf identifizieren."

Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: "Die 'klassischen' Chemikalien wie Blei, Quecksilber, Cadmium, DDT und PCB sind in Deutschland ganz maßgeblich zurückgegangen. Sorgen bereiten uns heute aber, unter anderem, die hohen Belastungen von Kindern mit bestimmten Weichmachern, die in großem Umfang in der Kunststoffherstellung Verwendung finden und mit häufig wenig untersuchten Stoffen, die als Ersatzstoffe für mittlerweile verbotene Stoffe eingesetzt werden."

Flasbarth betonte: "Human-Biomonitoring-Daten müssen auch einen Beitrag zur europäischen Chemikalienpolitik liefern. Um dabei vorsorgend und systematisch vorgehen zu können, brauchen wir eine verstärkte internationale Zusammenarbeit. Die EU-Kommission hat jetzt hierzu die Initiative ergriffen. Aber auch jenseits der EU müssen wir unsere Daten und Initiativen vernetzen, weil Chemikalien weltweit eingesetzt werden."

Auf der zweitägigen Konferenz "Human-Biomonitoring - Wissenschaft und Politik für eine gesunde Zukunft" diskutieren Fachleute aus 35 Ländern über Probleme und Erfolge langjähriger HBM-Programme. In zwei Podiumsdiskussionen werden dabei auch politisch-strategische Aspekte des HBM und seine Verankerung in der Chemikalienpolitik erörtert. Die Konferenz wird von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt organisiert.

HBM ist für den gesundheitsbezogenen Umweltschutz ein zentrales Informations- und Kontrollinstrument: HBM-Studien liefern der Umweltpolitik wissenschaftlich fundierte Daten zu Stoffen im menschlichen Organismus, zu Bevölkerungsgruppen mit besonders hohen Belastungen und zu den Effekten chemikalienrechtlicher Regelungen. Auf dieser Grundlage kann das Schutzniveau der Bevölkerung beurteilt und weiterer Handlungsbedarf identifiziert werden.



Links

2. Internationale Human-Biomonitoring-Konferenz 2016 in Berlin
https://www.umweltbundesamt.de/themen/2-internationale-human-biomonitoring-konferenz-2016

Die Umweltprobenbank des Bundes
https://www.umweltprobenbank.de/

Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit
https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/belastung-des-menschen-ermitteln/deutsche-umweltstudie-zur-gesundheit-geres



Dokumente

Presseinformation 15/2016
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/478/dokumente/pi-2016-15_deutlich_weniger_quecksilber_und_blei_mehr_weichmacher.pdf

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Quelle:
UBA-Presse-Information Nr. 15/2016, 18.04.2016
Herausgeber:
Umweltbundesamt (UBA)
Postfach 1406, 06813 Dessau-Roßlau
Postanschrift:
Wörlitzer Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau
Telefon: 0340/2103-0, Fax: 0340/2103-2285
E-Mail: pressestelle@uba.de
Internet: www.umweltbundesamt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. April 2016

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