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SPORT/084: NABU und Golf Verband tagen gemeinsam zum Thema ökologische Golfplatzanlagen (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 23. Oktober 2010 - Naturschutz/Sport

NABU NRW / Deutscher Golf Verband / Golf Club Hubbelrath

Tagung Golf und Natur

NABU und Deutscher Golf Verband werben für ökologische Gestaltung von Golfplätzen


Düsseldorf - Auf reges Interesse stieß die gemeinsame Tagung des Deutschen Golf Verbandes (DGV) und des NABU NRW zum Thema "Golf und Natur" am 23. Oktober im Golf Club Hubbelrath. Über 100 Teilnehmer aus der ganzen Republik darunter Verantwortliche von Golfanlagen aus dem gesamten Bundesgebiet (Vorstand, Management, Greenkeeping), Naturschützer, Biologische Statio-nen sowie Vertreter von Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden, aus dem Golfplatzbau und vom Deutschen Olympischen Sportbund informierten sich über die Möglichkeiten, die naturverträgliches Umweltmanagement für die Natur, aber auch den Betrieb von Golfanlagen bietet. Der NABU und der DGV bekräftigten ihre Absicht, zukünftig verstärkt gemeinsam für die ökologische Gestaltung von Golfplätzen zu werben. Hochkarätige Referenten des DGV, vom NABU, vom Bundesamt für Naturschutz und vom gastgebenden Golfclub beleuchteten die unterschiedlichen Aspekte des ökologisch ausgerichteten Golfplatzmanagements.

Seit 2005 stellt der DGV mit dem Umweltprogramm "Golf und Natur", das gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz entwickelt wurde, den Golfclubs eine praxisnahe Anleitung für die umweltgerechte und wirtschaftliche Zukunft der Golfanlagen zur Verfügung. Der Golf Club Hubbelrath hat dieses Konzept bereits vorbildlich umgesetzt. Zur weiteren Optimierung kooperiert der Golf Club Hubbelrath zudem seit 2009 erfolgreich mit dem NABU-Stadtverband Düsseldorf. "Weitgehend unbemerkt in Naturschutzkreisen hat Dr. Thörner in vielen Jahren Möglichkeiten entwickelt und genutzt, seinen Hubbelrather Golfclub so umzugestalten, dass der Natur- und Artenschutz und der Golfsport ein sehr gutes Miteinander finden", sagte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW.

Der NABU begrüße es daher ausdrücklich, wenn weitere Golfclubs sich am DGV-Qualitätsprogramm "Golf und Natur" beteiligten. Aufgrund der immer stärker bedrohten Biodiversität in der Agrarlandschaft, könnten sich Golfplätze bei entsprechender Betreuung und Umgestaltung zu einem Refugium von Arten der Kulturlandschaft entwickeln. Bei der praktischen Umsetzung vor Ort stünden die lokalen NABU-Gruppen gerne mit Rat und Tat zur Seite, bot der NABU-Landesvorsitzende an.

Das DGV-Konzept "Golf und Natur" zielt darauf ab, optimale Bedingungen für den Golfsport mit dem größtmöglichen Schutz von Natur zu verbinden. "Der Golfsport in Deutschland hat eine über 100 Jahre alte Tradition. Diese Tradition verpflichtet: unsere Strategien für morgen müssen nachhaltig sein. Ökologisch nachhaltig zu handeln heißt zukunftsorientiert zu handeln", so Hans Joachim Nothelfer, Präsident des DGV. "Das Erleben und Genießen intakter Natur auf dem Golfplatz ist nur durch Über-nahme von Verantwortung nachhaltig möglich."

Vor 20 Jahren wäre eine solche Annäherung von Naturschützern und Golfern eher undenkbar gewesen. Für Naturschützer waren Golfplätze intensiv genutzte Landschaftsbestandteile, die seltenen Arten der Kulturlandschaft kaum einen geeigneten Lebensraum bieten konnten. Für den Golfer war der Golfplatz Natur pur. Dass sich die Fronten bewegen, liegt auch an geänderten Rahmenbedingungen: So ebbte der Golfplatzboom in den 1990er Jahren stark ab, die Artenvielfalt der agrarisch genutzten Kulturlandschaft geht seither durch Intensivierung der Landwirtschaft stark zurück und verantwortungsbewusste Golfplatzbetreiber und kompromissbereite Naturschützer haben begonnen, regional erfolgreich zusammenzuarbeiten.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 50, 23.10.2010
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Oktober 2010