Bundesamt für Strahlenschutz - 27.05.2019
Bundesamt für Strahlenschutz lässt Radon in Wohnhäusern messen
Bürgerinnen und Bürger werden per Post um Teilnahme gebeten
Um den Überblick über die Radon-Konzentrationen in Wohnungen in Deutschland zu verbessern, lässt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Messungen in zufällig ausgewählten Haushalten durchführen. Das radioaktive Gas Radon entsteht im Erdreich und kann von dort unbemerkt in Innenräume gelangen. Weil Radon das Lungenkrebsrisiko erhöht, kann es besonders in Wohnräumen zum Problem werden. Ziel aktueller Gesetzgebung ist daher, die Radon-Konzentrationen zu senken. Die Studie des BfS soll die bundeseinheitliche Datengrundlage hierfür weiter ausbauen.
Für die Studie sollen in 6.000 zufällig ausgewählten Wohnungen zeitgleich Radon-Messgeräte aufgestellt werden. Dabei ist das BfS auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen: In den kommenden Tagen werden Haushalte im gesamten Bundesgebiet angeschrieben und darum gebeten, an der Studie teilzunehmen. Absender der Briefe ist die Firma Dr. Kemski Sachverständigenbüro. Sie führt die Studie im Auftrag des BfS durch. Wer sich für eine Teilnahme entscheidet, erhält im Sommer zwei kleine Dosen, in denen sich die Messeinrichtung befindet, und stellt sie in die Wohnung. Nach einem Jahr werden sie an das Sachverständigenbüro zurückgeschickt. Da die Radon-Belastung mit den Jahreszeiten schwankt, ist diese lange Messdauer erforderlich, um einen Jahres-durchschnitt der Radon-Werte zu erhalten.
"Radon wird als Gesundheitsrisiko oft unterschätzt. Nach dem Rauchen ist es der größte Risikofaktor für Lungenkrebs", unterstreicht die Präsidentin des BfS, Dr. Inge Paulini, die Bedeutung der Messungen. "Ich empfehle allen, die einen Brief erhalten, die Radon-Konzentration in ihrer Wohnung messen zu lassen. Wer an der Studie teilnimmt, unterstützt nicht nur die wissenschaftliche Arbeit des BfS, sondern nützt auch sich selbst. Alle Teilnehmenden bekommen die Messergebnisse aus ihrer Wohnung kostenlos mitgeteilt. Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt."
Mit der Studie setzt das BfS einen Baustein des Radonmaßnahmenplans des BMU um. Der Maßnahmenplan hat das Ziel, die Radonbelastung der Bevölkerung langfristig zu senken. Die Studie verbessert zum einen das Wissen darüber, wie viele Haushalte von erhöhten Radon-Werten betroffen sind. Zum anderen liefert sie Vergleichsdaten, um zu einem späteren Zeitpunkt die Entwicklung der durchschnittlichen Radon-Konzentration in Wohnhäusern beurteilen zu können.
Bundesamt für Strahlenschutz:
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des
Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS
informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen
Fragen des Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bewerten Strahlenrisiken, überwachen die
Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen
Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im
medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung
und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende
sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische
Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen
und internationalen Fachleuten vernetzt.
Weitere Informationen unter www.bfs.de
Weitere Informationen:
- Radon-Studie des BfS
www.bfs.de/radon-studie-2020
- Radon-Messungen
http://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/schutz/messen.html
- Radon allgemein
http://www.bfs.de/radon
Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news716456
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution879
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesamt für Strahlenschutz - 27.05.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2019
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