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TIPS/179: Marderschäden im Auto und was man dagegen tun kann (DeWiSt)


Deutsche Wildtier Stiftung - 27. Juli 2011

Abgefahren! Marder im Motor

Die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt die Beißwut der kleinen Raubtiere und was man dagegen machen kann


Hamburg, 27. Juli 2011. Läuft der Motor unrund oder funktioniert die Scheibenwischanlage im Auto nicht? Vielleicht hat der Steinmarder das Zündkabel angebissen und die Waschwasser-Schläuche mit seinen scharfen Zähnen perforiert. "Gerade jetzt im Hochsommer kommt es häufig zu Marderschäden im Auto", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Doch was lockt den Marder in den Motor? "Es ist nicht die Wärme des Motors oder der Geschmack von Kunststoff und Gummi - es ist der Duft eines Rivalen", sagt Goris.

Jetzt in der Ranzzeit sind die Steinmarder auf Brautschau und markieren mit Sekreten aus Duftdrüsen ihr Revier. "Und wehe wenn ein Rivale ins eigene Revier eingedrungen ist, dort markiert hat und ein nichtsahnender Autofahrer hat genau dort vorher seinen Wagen geparkt", sagt die Expertin der Deutschen Wildtier Stiftung und beschreibt die Beißwut der nur zwei Kilogramm schweren Felltiere: "Kunststoffschläuche, Isolierungen und Kabel sind vor den Beißattacken des wütenden Mardermännchens nicht mehr sicher." Fährt der unwissende Autofahrer gar zwischen zwei Marder-Revieren hin und her, hat er gleich zwei markierende Marder als Gegner.

Wenn Marder Hochzeit feiern, können sie sehr unangenehm werden. "Der häufig gehörte Tipp, mit anderen Duftstoffen wie Mottenkugeln oder WC-Steinen dagegen anzustinken, um das Tier zu vertreiben, kann die Situation nur verschlimmern", sagt Eva Goris und rät tunlichst davon ab! "Eine Motorwäsche ist eine wesentlich effektivere Abwehrmaßnahme", sagt sie. Einige Autohersteller bieten die Abschottung des Motorraums als Hilfsmaßnahme an. Auch die Ummantelung der Kabel mit Hartkunststoffen kann helfen. "In den Autowerkstätten weiß man meist Rat", sagt die Expertin.

Während es den Steinmarder in die Nähe menschlicher Siedlungen und in den Motorraum der Autos lockt, bleibt der Baummarder dort, wo er dank seines Namens auch vermutet wird: Im Wald! Für Laien sehen die beiden sich zum Verwechseln ähnlich, aber sie unterscheiden sich deutlich durch den Kehlfleck. Er ist beim Baummarder ockergelb und nicht weiß und bis zu den Vorderpfoten gegabelt wie beim Steinmarder. Generell geht man sich aus dem Weg und würde sich auch nie auf eine geschlechtliche Beziehung einlassen. Baum- und Steinmarder paaren sich nicht.


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Quelle:
Newsletter, 27. Juli 2010
Herausgeber:
Deutsche Wildtier Stiftung,
Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg,
Telefon: 0 40 /73 33 93 31, Telefax: 0 40 /73 30 278
E-Mail: Info@DeWiSt.de
Internet: www.DeutscheWildtierStiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2011