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TIPS/266: Nistkästen - Ein Platz zum Kuscheln (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 5. November 2013

Ein Platz zum Kuscheln

Nistkästen helfen Vögeln und anderen Tieren auch im Winter



(Bremen, 5.11.13) Wer den Spätsommer als Reinigungstermin verpasst hat, sollte im Herbst keine Nistkästen mehr säubern. Alte Nester dienen unter anderem Spatzen, Meisen und Zaunkönigen als Unterschlupf in kalten Nächten. Mancher Vogelkasten ist zudem mit Siebenschläfern, Haselmäusen oder Fledermäusen belegt. "Die Kästen sollten deshalb nun frühestens im Februar oder März gereinigt werden. Befinden sich allerdings noch alte Eier oder gar tote Küken im Nest, ist es ratsam diese wegen der meist großen Zahl von Parasiten und Krankheitserregern unbedingt samt Nest entfernen" erklärt Heidrun Nolte, stellvertretende Geschäftsführerin des NABU Bremen. "Wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen" so Heidrun Nolte weiter.

Nistkästen sind vor allem als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr gedacht. Dass sie auch im Winter wichtige Aufgaben erfüllen, ist weniger bekannt. Sie bieten nicht nur Vögeln, sondern auch kleinen Säugetieren und Insekten ein schützendes Heim. Ob Meisen, Kleiber, Eichhörnchen und Schmetterlinge - selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzten eine warme Schlafstube. Manchem Vogel könne die Nisthilfe im Winter sogar das Leben retten. Die Gefahr der Übertragung von Parasiten durch alte Nester ist in der Regel geringer als der Nutzen eines warmen Unterschlupfes für die Tiere.

Vögel müssen mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere aufrecht erhalten, daher verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Sie verlieren schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. "Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann da manchmal zum Verhängnis werden" weiss die Vogelexpertin. Spatzen bauen deshalb regelrechte Winternester, in die sie sich bei Frost einkuscheln. "Wer noch einen Nistkasten im Keller hat, sollte ihn deshalb schon jetzt aufhängen. Er dient den gefiederten Freunden nicht nur als wärmender Unterschlupf, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich bereits mit einem geeigneten Nistplatz für die nächste Brutzeit vertraut zu machen" rät die Vogelfreundin.

Wer keine Vogelkästen mehr vorrätig habe, kann zu Säge und Hammer greifen und selber hölzerne Nisthilfen bauen. Gerade die dunkle Jahreszeit mit ihren langen Abenden lädt ein, gemeinsam mit Kindern Vogelkästen zu zimmern und im Garten aufzuhängen. Ein Nistkasten - möglichst selbst gefertigt - bietet sich im Übrigen auch sehr gut als Weihnachtsgeschenk an.

Der NABU hält daher eine Broschüre mit leicht verständlicher Information über Nisthilfen aller Art bereit. Darin sind nicht nur Nistkästen und andere Nisthilfen für zahlreiche Vogelarten, sondern auch solche für Fledermäuse, Kleinsäuger, Igel sowie Bienen, Hummeln und Wespen zusammengefasst.
Die Broschüre ist beim NABU - Bremen, Vahrer Feldweg 185 , 28309 Bremen gegen Einsendung von 5 Euro in Briefmarken erhältlich.

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Quelle:
Pressemitteilung, 05.11.2013
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel. 0421/3 39 87 72, Fax 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. November 2013