Auf ihrer Jahreshauptversammlung in Rendsburg sprachen sich die über 70 Delegierten des BUND-Landesverbandes am vergangenen Sonntag für ein Verbot der Stellnetzfischerei in der Ostsee aus. Damit nahmen sie Stellung zu den Plänen von Minister Habeck, der als Gastredner zu den Delegierten sprach, zur Änderung der Küstenfischereiverordnung. Seine Pläne sehen vor, die Stellnetzfischerei in Natura-2000-Schutzgebieten örtlich und zeitlich zu verbieten.

"Wir begrüßen grundsätzlich die Initiative des Umweltministers", so BUND-Vorstandssprecher Hans-Jörg Lüth. "Langfristiges Ziel muss aber ein unbeschränktes, allumfassendes Stellnetzverbot werden."

In einer weiteren Resolution forderten die Delegierten den Umweltminister auf, flächendeckende Maßnahmen zum Gewässerschutz zu ergreifen. Die mit dem Bauernverband verabredete "Allianz für Gewässerschutz" sei mehr ein Placebo für die Öffentlichkeit. Allein mit Gewässerrandstreifen, freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen und freiwilliger Beratung seien die dringend gebotenen Reduzierungen von Nährstoffeinträgen in die Gewässer nicht zu erreichen. Dies sei aber verbindliche Vorgabe der EG-Wasserrahmenrichtlinie.

"Wenn es der Minister ernst meine mit seinem Arbeitsschwerpunkt zur Reduzierung der Nitratbelastung des schleswig-holsteinischen Grundwassers, müsse der Konzentration der Tierhaltung auch durch Ordnungsrecht entgegengewirkt werden", so Lüth weiter. "Ohne eine flächenangepasste Tierhaltung rücke der gute Zustand für alle Gewässer, der in 2015 erreicht sein muss, in weite Ferne."

Zu dieser Forderung überreichten Mitglieder einer Initiative gegen Massentierhaltung aus Eiderstedt eine Unterschriftenliste an den Minister. Damit protestierten sie gegen den geplanten Bau einer Intensivtierhaltungsanlage mit über 80.000 Masthähnchen.

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