Bund Naturschutz in Bayern e.V. - München, 11. Februar 2016
Für ein Unterfranken mit hoher Umwelt- und Lebensqualität
Bund Naturschutz legt "grüne Bilanz" für 2015 vor und gibt einen Ausblick auf die für 2016 geplanten Schwerpunkte
Mit großer Freude begleiteten zahlreiche Aktive aus Unterfranken die längst überfällige Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld - beim Ausstiegsfest am 31. Mai ebenso wie bei der endgültigen Stilllegung des Reaktorbetriebs am 27. Juni 2015.
Angesichts seines über 40jährigen Einsatzes für den Atomausstieg, aber auch angesichts des unverantwortlichen Risikopotentials der Atomstromerzeugung sieht der BN darin einen der wichtigsten Erfolge des vergangenen Jahres - weit über Unterfranken hinaus.
Möglich waren diese und viele andere Erfolge nur, weil die Bereitschaft zum Engagement für eine intakte Umwelt und für die Sicherung einer hohen Lebensqualität in Unterfranken bei den 9 Kreisgruppen und in den 94 Ortsgruppen nach wie vor sehr hoch ist.
Unter dem Motto "Köpfchen statt Kohle" stand auch 2015 die Informations- und Motivationsarbeit vor Ort - v.a. über Möglichkeiten zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz im Alltag. Mehr als bisher müssen beim weiterhin erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien die berechtigten Belange des Arten-, Biotop- und Landschaftsschutzes beachtet werden!
Dies gilt insbesondere für neue Bau- & Gewerbegebiete, die ökologisch wertvolle Bereiche bedrohen- z.B. in der Stadt Aschaffenburg. Dort soll ein 27 ha großer Streuobstwiesenkomplex im Obernauer Mainbogen trotz seines hohen Artenreichtums und einer landesweiten ökologischen Bedeutung ohne Rücksicht auf seine einzigartige Naherholungsqualität einem riesigen Baugebiet geopfert werden. Umso unverständlicher ist es für den BN, dass sein bereits im September 2014 eingereichter Unterschutz- und Sicherstellungsantrag von der Regierung von Unterfranken mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt worden ist und dort kein Handlungsbedarf gesehen wird.
Auf der negativen Seite dieser Bilanz müssen auch die geplanten Ortsumfahrungen für Pflaumheim (u.a. Steinkauzvorkommen) und Sulzbach (Lkr. Miltenberg), die Eingriffe in innerstädtische Baumbestände (z.B. Würzburg) und die Neuanlage eines Weinbergs in einem FFH-Gebiet nördlich von Strahlungen (Lkr. Rhön-Grabfeld) verbucht werden.
Auch 2015 hat sich der BN vor Ort zusammen mit heimatliebenden BürgerInnen gegen naturzerstörerische Eingriffsprojekte engagiert.
Beispiele dafür:
Alle BN - Kreisgruppen in Unterfranken aber auch viele Ortsgruppen haben mit großem Einsatz zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft beigetragen. In vielen tausend ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurden Schilfflächen und Halbtrockenrasen gemäht, Hecken und (Obst-) Bäume gepflanzt, Streuobstwiesen und Gewässer gepflegt.
Besonders vorbildhaft und erfreulich:
Zentraler Schwerpunkt ihrer Arbeit war im vergangenen Jahr bei vielen Kreis- und Ortsgruppen der Klimaschutz und dabei v. a. die detaillierte Information der Bevölkerung über die vielfältigen Möglichkeiten im Alltag aktiv zur Energieeinsparung, zum Ressourcen- und damit auch zum Klimaschutz beizutragen.
Besondere Erwähnung verdienen hierbei:
Mit einer breiten Palette phantasievoller und attraktiver Informations- & Umweltbildungsangebote konnten die unterfränkischen Kreis- und Ortsgruppen auch 2015 erfolgreich Sympathiewerbung für den Natur- und Umweltschutz betreiben und dadurch zahlreiche MitbürgerInnen zu umweltschonendem Verhalten im Alltag motivieren.
Beispiele aus einer breiten Themenpalette:
Dass der BN vor Ort längst in der Mitte der Gesellschaft steht, zeigen nicht nur die Beteiligung unserer Kreis- und Ortsgruppen bei Festen und Veranstaltungen in bzw. mit Gemeinden, sondern auch die öffentlichen Auszeichnungen für Aktive des BN.
Als große Erfolge wertet der BN hier v. a.:
Unterfranken ist v. a. aufgrund des weiter anhaltenden Flächenverbrauches und zahlreicher umwelt- und heimatzerstörerischer Planungen noch weit von einer nachhaltigen und umweltschonenden Entwicklung entfernt.
Gefordert sieht sich der BN im Jahr 2016 deshalb weiterhin im Einsatz
für gezielten Flächenschutz und flächensparende Alternativkonzepte,
aber auch für gezielte Klimaschutzmaßnahmen auf allen Ebenen.
Dabei will der BN auch dazu beitragen, dass die unverzichtbare
Energiewende v. a. im privaten Bereich nicht als asketische
Pflichtübung, sondern als Herausforderung und als Chance für einen
neuen Lebensstil verstanden wird.
Nie waren "sein statt haben" und "Selbstgenügsamkeit statt
Konsumrausch" aktueller als heute - in Zeiten des Klimawandels!
Diese Schwerpunkte sollen wieder durch lokale Projekte in den Kreis- und Ortsgruppen ergänzt werden.
Auch im Jahr 2016 versteht sich der BN mehr denn je als "Grünes Gewissen" Unterfrankens, dessen Mitgliedern der Einsatz für eine lebens- und liebenswerte Heimat nicht nur Verpflichtung ist, sondern auch weiterhin ein echtes Herzensanliegen sein wird.
Gez.
Richard Mergner, Landesbeauftragter
Tel. 0171-6394370
Helmut Schultheiß, Regionalreferent
Tel. 0911-81878-13
Downloads
http://www.bund-naturschutz.de/uploads/tx_news/PM-010-16-Gruene-Bilanz-Unterfranken-2016.pdf
http://www.bund-naturschutz.de/uploads/tx_news/PM-10a-16-Grüne-Bilanz-Bayern_2015.pdf
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Quelle:
Presseinformation, 11.02.2016
Herausgeber:
Bund Naturschutz in Bayern e.V.
Landesgeschäftsstelle
Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg
Tel. 0 941/ 2 97 20-0, Fax 0 941/ 2 97 20-30
E-Mail: info@bund-naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Februar 2016
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