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VERKEHR/631: Frösche, Kröten, Molche - NABU warnt vor liebestrunkenen Verkehrsteilnehmern (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 5. März 2009 / Amphibienschutz

NABU warnt vor liebestrunkenen Verkehrsteilnehmern

Erste Frösche, Kröten und Molche sind unterwegs


Düsseldorf - Grasfrösche und Teichmolche in Wesel, Erdkröten und Feuersalamander in Bonn: Gut vier Wochen später als im letzten Jahr verlassen nun die ersten Amphibien ihre Winterquartiere und begeben sich auf den Weg in die Laichgewässer. "Die große Wanderwelle ist es noch nicht, aber es sind Amphibien unterwegs", sagt Arndt Kleinherbers, Sprecher des Landesfachausschuss Amphibienschutz im NABU NRW. In den nächsten Tagen sei mit einer deutlichen Zunahme der Wanderungen zu rechnen, sofern die Witterungsbedingungen mild und feucht blieben. Da Warnschilder und Krötenzäune noch nicht überall aktiviert seien, bitte der NABU die Autofahrer um besonders vorsichtige Fahrweise. Betroffen seien bisher ausschließlich die Niederungen.

Hunderttausende Tiere sterben jedes Jahr auf den Straßen im Land. "Das gilt nicht nur für die Hauptwanderzeit. Das ganze Jahr über werden Frösche und Kröten von Autos überrollt", erklärt Kleinherbers. Selbst wenn die Reifen das Tier nicht treffen würden, allein der Strömungsdruck des vorbeifahrenden Autos wirke oft tödlich. Von der Landespolitik fordere der NABU deshalb mehr Engagement für den Amphibienschutz. So dürften keine neuen Straßen die Wandergebiete zerschneiden und bestehende Straßen müssten an kritischen Stellen durch Grünbrücken und andere geeignete Querungshilfen entschärft werden.

Zu den Regionen mit generell zeitigem Wanderbeginn gehören aufgrund des atlantisch geprägten Klimas der Niederrhein und die westfälische Bucht. In Bonn-Oberkassel fanden sich denn auch bereits in der Nacht von Karnevalssamstag auf Sonntag die ersten zwei Erdkrötenmännchen und ein jugendlicher Feuersalamander in den von der Biologischen Station Bonn eingegrabenen Fangeimern. Einige Kilometer weiter nordöstlich in Rösrath wurden einzelne überfahrene Erdkröten gemeldet, wobei die Zäune auch dort inzwischen installiert sind. Weitere Amphibiensichtungen liegen aus Wesel am Niederrhein vor. Hier sind bereits Grasfrösche, Erdkröten, Kamm- und Teichmolche aktiv. Dementsprechend wurden die Eimerfallen an den Fangzäunen geöffnet und Straßen gesperrt.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 13/09, 6. März 2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Info@NABU-NRW.de
Internet: www.NABU-NRW.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2009