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VERKEHR/694: Elbvertiefung - Planfeststellungsbehörde bestätigt schwere Umweltauswirkungen (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 18. November 2009

Jetzt offiziell: Elbvertiefung schädigt die Umwelt!

NABU: Neue Dokumente der Planfeststellungsbehörde bestätigen schwere Umweltauswirkungen der Elbvertiefung


Neue Dokumente belegen Schädigungen der Naturschutzgebiete und negative Auswirkungen auf besonders gefährdete Tier- und Pflanzenarten entlang der Elbe, gibt der NABU Hamburg jetzt bekannt. Durch die Vertiefung verschiebe sich die Brackwasserzone flussaufwärts, der Tidenhub werde erhöht, ökologisch wertvolle Flachwassergebiete verschlickten. Alles zusammen genommen hätte gravierende Auswirkungen auf das Ökosystem Elbe, so die Gutachten. Der NABU fühlt sich damit in seiner Position gestärkt und fordert, nach Alternativen für die Elbvertiefung zu suchen.

"Die negativen Auswirkungen der Elbvertiefung auf die Natur sind nun auch offiziell bestätigt", stellt Alexander Porschke, zweiter Vorsitzender des NABU Hamburg fest. "Dieses Eingeständnis erhält seine Brisanz dadurch, dass groáe Teile der betroffenen Natur unter europäischen Schutz stehen. In diesen Schutzgebieten dürfen erhebliche Eingriffe nur mit Zustimmung der EU erfolgen." Insbesondere Pflanzen wie der Schierlingswasserfenchel und am Boden lebende Tier- und Pflanzenarten in der Elbe würden durch eine erneute Elbvertiefung massiv geschädigt. Über 4000 Hektar der Elbaue würden laut der Gutachten negativ beeinträchtigt. Das kommt einem Flächenverlust von rund 300 Hektar gleich.

Die Schleswig-Holsteinische Planfeststellungsbehörde, das Wasser- und Schifffahrtsamt, hatte die Gutachten in Auftrag gegeben, um die Differenzen zwischen den Antragstellern der Elbvertiefung und den Einschätzungen der Umweltverbände überprüfen zu lassen. Die Entwürfe der Gutachten wurden den Umweltverbänden heute vorgestellt und stärken den NABU in seiner Position. "Diese nun auch offizielle Erkenntnis darf nicht einfach ignoriert werden", so Porschke. "Wir fordern die Verantwortlichen auf, Konsequenzen zu ziehen und Alternativen zur Elbvertiefung zu prüfen. Eine erneute Vertiefung ist der Elbe nicht zuzumuten."


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 173, 18.11.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2009