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VERKEHR/919: BUND Niedersachsen unterstützt Verzicht auf A 20 (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 7. Juni 2012

BUND Niedersachsen unterstützt Verzicht auf A 20

Der BUND begrüßt das klare Signal für eine lebenswerte Zukunft



Die neue Koalition in Schleswig-Holstein setzt auf eine Mobilität, die sich deutlicher am Bedarf orientiert. Folgerichtig soll der Weiterbau der A 20 westlich der A 7 wegen der geringen Verkehrsbelegung nicht weiter verfolgt werden. Für die Hinterlandanbindung der Seehäfen wäre der Nutzen der A 20 ohnehin äußerst gering, da die Güter aus den Seehäfen überwiegend in den Süden und Südosten gehen. Diesen Zielgebieten könnte die geplante A 20 nicht nützen. Sie kann im Vergleich zum vorhandenen Autobahnnetz nur für 4 Prozent der Güterverkehre aus den Seehäfen eine Verbesserung bedeuten. Das gilt auch für den JadeWeserPort. Das heißt, die A 20 mit ihrer Ost-West-Ausrichtung verläuft schlicht in der verkehrten Richtung ð nicht nur bezogen auf die Hinterlandgüterströme. Das zeigen schon die geringen Verkehrszahlen, die für die A 20 prognostiziert werden. "Die perfekte Vernetzung der Seehäfen entlang der norddeutschen Küste findet auf dem Wasser statt, z. B. mit den so genannten Feederschiffen", betont Dr. Marita Wudtke vom BUND Landesverband Niedersachsen. In Ost-West-Richtung würde die Ertüchtigung des vorhandenen Straßennetzes vollkommen ausreichen. Damit wäre allen geholfen: Der regionalen Wirtschaft, der Natur mit den zahlreichen Schutzgebieten, den Menschen vor Ort und vor allem auch der Landwirtschaft, die für diese Autobahn mit immensen Flächenverlusten "bluten" müsste. Weiterhin ist die mögliche Realisierung der Elbquerung bei Glückstadt vollkommen ungeklärt. Nach der jüngsten Nachfrage im Verkehrsministerium wurde bekannt, dass auch über acht Monate nach Fertigstellung einer Machbarkeitsstudie die Probleme weiter ungelöst sind. Die Planung von Autobahnabschnitten, denen das Herz fehlt, ist eine enorme Steuerverschwendung. Deshalb müssen die Planungen für das unsinnige Projekt sofort eingestellt werden. Stattdessen sollten umweltfreundliche Verkehrsträger, wie Bahn oder Schiff, oder kleinräumige Straßenlösungen gefördert werden. Vor diesem Hintergrund begrüßt der BUND das klare Signal aus Schleswig-Holstein für eine lebenswerte Zukunft.

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Quelle:
Presseinformation vom 07.06.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
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E-Mail: presse.nds@bund.net
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2012