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WALD/041: Moderne Waldwirtschaft ist der beste Waldnaturschutz (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. September 2011

"Bundeswaldstrategie 2020" - Bei der Umsetzung auf die richtigen Player setzen

DBV: Moderne Waldwirtschaft ist der beste Waldnaturschutz


Der Deutsche Bauernverband (DBV) unterstützt das Ziel der Bundesregierung, mit der heute vom Bundeskabinett verabschiedeten "Waldstrategie 2020" die nachhaltige Waldnutzung ebenso wie die Leistungsfähigkeit des Waldes zu fördern und zu unterstützen. Angesichts weltweit knapper werdender Rohstoffe, wachsender Anforderungen an den Klimaschutz und der hohen gesellschaftlichen Erwartungen an eine erfolgreich Energiewende kommt es mehr denn je auf eine effiziente Nutzung der bedeutendsten Biomasse Deutschlands, dem deutschen Wald, an, ohne die seit Jahrhunderten gepflegten Grundsätze der nachhaltigen Waldnutzung aufgeben zu müssen.

Auch unterstützt der DBV das Bemühen der Bundesregierung, das Spannungsverhältnis zwischen Nutzung biologischer Ressourcen und dem Erhalt der biologischen Vielfalt zu entschärfen und aufzulösen. Einen gravierenden Schwachpunkt sieht der DBV jedoch in der Absicht der Bundesregierung, die biologische Vielfalt im Wald durch nicht bewirtschaftete Flächen, Steigerung des Totholzanteils und Vermehrung von "Naturwaldzellen" sowie durch die Vernetzung der Natura 2000-Flächen weiter verbessern zu wollen. Die Umsetzung einer solchen Strategie würde massive Eingriffe in die Eigentumsrechte der Waldbesitzer nach sich ziehen. Das lehnen die deutschen Bauern, von denen fast jeder zweite auch Wald besitzt, strikt ab. Erst die Nutzung des Waldes durch die viele tausenden gut ausgebildete Forst- und Landwirte hat die heute schützenswerte Vielfalt an Arten und Biotopen hervorgebracht und nur mit ihnen kann diese Vielfalt auch erhalten werden. Der DBV fordert daher die Bundesregierung auf, bei dem guten Ansatz einer zukunftsgerichteten Waldstrategie 2020 ohne Umschweife auf die richtigen "Player" zu setzen und die Zukunft der modernen nachhaltige Waldwirtschaft zusammen mit ihren Bewirtschaftern anzugehen.

Zwei Drittel der heimischen Wälder sind heute bereits mit mindestens einer Schutzkategorie wie beispielsweise Naturparke, Naturschutz- oder FFH-Gebiete belegt, die im wesentlichen den Schutz und den Erhalt der Biodiversität zusätzlich unterstützen. 70 Prozent der rund 11 Millionen Hektar Wald sind nach Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft von unabhängigen Dritten zertifiziert und dokumentieren damit die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Aber auch ohne dieses in Europa einmalige Beispiel von Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung hat die deutsche Forstwirtschaft bewiesen, dass sie verantwortungsvoll mit dem Wald umgeht und gleichzeitig ein ganzes Bündel an Dienstleistungen der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung - Wald als Erholungsraum und ökologisch wertvoller Lebensraum, als Klimaschutzregulator, Trinkwasser- und Luftfilter. Vor allem schafft der Wald Wertschöpfung und Arbeitsplätze und ist damit eine wichtige Voraussetzung für lebenswerte ländliche Räume.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. September 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. September 2011