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ÖKOSYSTEME/017: Internationale Konferenz zum ökonomischen Nutzen der Natur (UFZ)


Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Pressemitteilung, 14. März 2012

Großes internationales Interesse am Wert der Natur

von Tilo Arnhold


Leipzig. Über 250 Wissenschaftlerinnen und Experten aus aller Welt werden in der kommenden Woche in Leipzig über den ökonomischen Nutzen von biologischer Vielfalt diskutieren. Die internationale Konferenz mit dem Titel "TEEB Conference 2012 - Mainstreaming the Economics of Nature: Challenges for Science and Implementation" findet am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) statt, das einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist. Vom 19. bis 22. März werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier Tage lang über neue Wege und innovative Ansätze im Natur- und Umweltschutz beraten. Im Mittelpunkt steht vor allem die Umsetzung von internationalen Vereinbarungen auf nationaler Ebene.

TEEB ist das Kürzel für "The Economics of Ecosystems and Biodiversity" - ein globales Projekt, das im Jahr 2007 ins Leben gerufen wurde, um den bedrohlichen und massiven Verlusten von biologischer Vielfalt (Biodiversität) zu begegnen. TEEB soll weltweit den ökonomischen Nutzen von Biodiversität sichtbar machen, die wachsenden Kosten verdeutlichen, die durch Verluste von Biodiversität und intakten Ökosystemen hervorgerufen werden, und ist interdisziplinär ausgerichtet. An der Schnittstelle zwischen natur- und sozialwissenschaftlichem Wissen wollen die Experten Optionen für Maßnahmen und Handlungen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft entwickeln.

Unter Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) sind seit 2007 mehrere Berichte veröffentlicht worden, die weltweit auf breites Echo gestoßen sind und eines der dynamischsten Forschungsfelder im Umweltbereich angestoßen haben. Nach dem Vorbild der internationalen Studie wird der ökonomische Nutzen der Ökosysteme inzwischen in verschiedenen Ländern auf nationaler Ebene untersucht. Dazu zählen beispielweise Brasilien, Norwegen, die Niederlande oder auch Deutschland.

Am UFZ werden neben dem ehemaligen Leiter der UNEP-Initiative für eine ökologische Wirtschaft, Pavan Sukhdev, der Umweltdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Simon Upton, die Exekutiv-Direktorin der Europäischen Umweltagentur, Jacqueline McGlade, und Julia Marton-Lefèvre, Generaldirektorin der Weltnaturschutzunion (IUCN), erwartet. Die Konferenz am UFZ wird das neue internationale und interdisziplinäre Forschungsfeld weiter ausbauen und damit einen wesentlichen Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitsforschung leisten. Die TEEB-Konferenz zeigt darüber hinaus die Bedeutung der deutschen Biodiversiätsforschung auf internationaler Ebene.

Die Diskussionen am UFZ finden im Vorfeld des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro ("Rio+20") statt, wo im Juni 2012 die nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeitsforschung der nächsten Jahrzehnte neu ausgerichtet werden. Die Ergebnisse der Leipziger Konferenz werden eine Woche später in die Konferenz "Planet under Pressure" in London einfließen, von der zentrale Impulse für Rio+20 erwartet werden. http://www.ufz.de/index.php?de=30300


Konferenzen:

"TEEB Conference 2012", Leipzig, 19.-22.03.2012
http://www.teeb-conference-2012.ufz.de/
(Die Konferenz wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.)

"Planet under Pressure", London, 26.-29.03.2012
http://www.planetunderpressure2012.net/index.asp

"Rio+20", Rio de Janeiro, 20.-22.06.2012
http://www.uncsd2012.org/rio20/index.html


Weitere fachliche Informationen:
Ansprechpartner für TEEB am UFZ:

Dr. Heidi Wittmer, Tel. 0341-235-1629,
http://www.ufz.de/index.php?de=1672
Dr. Carsten Neßhöver, Tel. 0341-235-1649,
http://www.ufz.de/index.php?de=4973
oder über
Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle),
Telefon: 0341-235-1635, E-mail: presse@ufz.de
und
Sebastian Tilch, Telefon: 0341-235-1062,
http://www.ufz.de/index.php?de=18420

Ansprechpartner für TEEB bei der UNEP (auf Englisch):
Georgina Langdale (TEEB Media and Communications, UNEP), Email: gjlangdale@googlemail.com
or
Benjamin Simmons (TEEB Coordinator - UNEP), Tel: + 41 22 917 8361, Email: benjamin.simmons@unep.org

Weiterführende Links:
Homepage der TEEB-Studie (auf Englisch): http://www.teebweb.org/
Informationen zur TEEB-Studie (auf Deutsch): http://www.ufz.de/teeb

Bisherige Pressemitteilungen zum Thema:
Schlussbericht der TEEB-Studie: den Wert der Natur in die Mitte der Gesellschaft stellen.
(Pressemitteilung vom 20. Oktober 2010):
http://www.ufz.de/index.php?de=20679
Lokale Umweltpolitik ökonomisch neu denken und ausrichten
(Pressemitteilung vom 9. September 2010)
http://www.ufz.de/index.php?de=19933
Schutz der natürlichen Ressourcen kann für Wohlstand sorgen
(Pressemitteilung vom 13. November 2009)
http://www.ufz.de/index.php?de=19074
Das Klimaschutzpotenzial der globalen Ökosysteme mobilisieren (TEEB-Klima-Update)
(Pressemitteilung vom 2. September 2009)
http://www.ufz.de/index.php?de=18587 Neue umfangreiche Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Schädigung von Ökosystemen (TEEB-Zwischenbericht)
(Pressemitteilung vom 29.05.2008)
http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/41617.php


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg 1000 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert. http://www.ufz.de/

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 33.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894). http://www.helmholtz.de


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Quelle:
UFZ-Pressemitteilung 2012/09, 14.03.2012
Herausgeber:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tilo Arnhold
Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
Telefon: (0341) 235-2278, Telefax: (0341) 235-2649
E-Mail: presse@ufz.de
Internet: www.ufz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2012