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ATOM/1052: Anfällig für Klimawandel - Keine Versorgungssicherheit bei Atomstrom (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 14. Juli 2010 - Umwelt/Energie/Atom

Miller: Keine Versorgungssicherheit bei Atomstrom

NABU: Atomkraftwerke bei hohen Wassertemperaturen unzuverlässig


Berlin - Angesichts der anhaltenden Hitze hat der NABU darauf hingewiesen, dass die Stromproduktion auf Basis von Atom und Kohle besonders anfällig für den Klimawandel ist. "Bei Strom aus Wind und Sonne stellen die Energiekonzerne immer die Versorgungssicherheit in Frage. Jetzt erleben wir, dass auch große Atom- und Kohlekraftwerke vom Wetter abhängig sind", erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Wenn die Wassertemperaturen in Rhein, Neckar und Elbe weiter steigen, dürften die dortigen Atommeiler nicht weiter aufgeheiztes Kühlwasser in die Flüsse leiten. Den Kraftwerken drohe dann die Abschaltung. Denn der Gewässerschutz müsse klaren Vorrang haben vor den Profitinteressen der Kraftwerksbetreiber.

Mit der Einleitung des Kühlwassers heizen die Kohle- und Atommeiler die ohnehin warmen Gewässer weiter auf. Dem NABU zufolge bedeute dies für die ™kosysteme eine hohe Belastung. Es drohe Fischsterben und das Ausbreiten für den Menschen gefährlicher Keime. Diese Situation werde durch den Klimawandel künftig häufiger eintreten. "Auch hier wird deutlich, dass Atom und Kohle keine zukunftsfähige Stromversorgung gewährleisten können. Ein weiterer Grund, am vereinbarten Atomausstieg festzuhalten", so Miller.

Um eine nachhaltige Stromversorgung für die Zukunft zu gewährleisten, müsse die Gesellschaft auf Energieeinsparung, Energieeffizienz und naturverträgliche erneuerbare Energien setzen. "Die schwankende Stromproduktion aus Wind und Sonne lässt sich durch neue Energiespeicher und intelligente Stromnetze ausgleichen. Hierauf muss sich die Politik konzentrieren anstatt die Atomlaufzeiten zu verlängern und neue Kohlekraftwerke zu bauen", forderte NABU-Energieexperte Elmar Große Ruse.


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Quelle:
NABU Pressedienst 76/10, 14.07.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2010