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ATOM/1227: Castortransport auf dem Neckar (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 21. März 2014

BUND zu den geplanten Castortransporten nach Neckarwestheim

Keinen Atommüll-Shuttle auf dem Neckar!



Neckarwestheim. "Das von der EnBW geplante Hin- und Herfahren von hochradioaktivem Atommüll muss gestoppt werden", sagte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender anlässlich der heute angekündigten Pläne der EnBW, die Brennelemente des stillgelegten Atomkraftwerks Obrigheim per Schiff nach Neckarwestheim zu bringen.

"Ein Castortransport ist ohnehin schon mit hohen Risiken behaftet", so Dahlbender, "in diesem Fall kommt noch hinzu, dass es keinerlei Erfahrungswerte mit Castoren auf Binnengewässern gibt. Schon kleinere Zwischenfälle könnten unabsehbare Folgen für Mensch und Umwelt haben. Zudem ist es mit einer Fahrt nicht getan. Da nur zwei bis drei Castoren auf ein Schiff passen, müssen für die 15 Obrigheimer Castoren bis zu 8 Fahrten durchgeführt werden." Dahlbender forderte die Behörden auf, die Transporte auf keinen Fall zu bewilligen: "Das Risiko für diesen Atommüll-Shuttle ist einfach zu groß!"

Die BUND-Landesvorsitzende appellierte an die EnBW, ihre Verantwortung für den von ihr produzierten Atommüll wahrzunehmen. "Der Atommüll wird nicht weniger, indem man ihn hin und her karrt. Die EnBW muss das bereits vor Jahren beantragte Zwischenlager in Obrigheim endlich bauen", so Dahlbender, "die Unterbringung vor Ort ist sicherer als das Herumfahren per Schiff und die Lagerung neben einem laufenden Atomkraftwerk."

Dahlbender erinnerte daran, dass die Castoren zu einem späteren Zeitpunkt auch noch zu einem zukünftigen Atommüll-Lager für ganz Deutschland gebracht werden müssen. "Es werden in den kommenden Jahrzehnten noch genügend dieser gefährlichen Transporte stattfinden. Deswegen sollte jetzt darauf geachtet werden, die Anzahl der Castortransporte so niedrig wie möglich zu halten."

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Quelle:
Presseinformation, 21.03.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2014