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ALTLASTEN/023: Giftige Bohr- und Produktionsschlämme der Erdgasförderung im Südkreis Lüchow-Dannenberg (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 6. April 2018

Altlasten der Erdgasförderung im Südkreis Lüchow-Dannenberg - wann werden diese beseitigt?


Im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde von 1966 bis 1995 und seit 2012 Erdgas aus ca. 3.500 m Teufe zwischen Gistenbeck und Volzendorf im Südkreis gefördert. Dabei fielen Bohrschlämme und die erheblich giftigeren Produktionsschlämme an, welche viele Schwermetalle, krebsauslösende Kohlenwasserstoffe sowie radioaktive Stoffe enthalten. Die Bohrschlämme wurden meistens neben den Bohrplätzen in Schlammgruben abgekippt oder zu den zentralen Gruben bei Güstritz und Luckau gebracht. Durch die Bohrschlammgrube bei Luckau wurde jahrzehntelang das Grundwasser verschmutzt. Diese Altlast wird dieses Jahr komplett ausgekoffert und auf abgedichteten Deponien entsorgt. Zwischen Güstritz und Satemin wurden in die größte Grube Lüchow-Dannenbergs ca. 30.000 m3 Produktions- und Bohrschlämme abgelagert. Trotz des Grundwassermonitorings ist nicht ausgeschlossen, dass giftige Sickerwässer das Grundwasser kontaminieren. Bei 17 weiteren Bohrplätzen ist nicht klar, ob dort noch Bohrschlämme lagern und dadurch Boden und Grundwasser verschmutzten werden.


Foto: © Andreas Rathjens

Die diversen Bohrschlammgruben in Lüchow-Dannenberg müssen untersucht werden.
Foto: © Andreas Rathjens

Weitere Hotspots an Altlasten sind die ehemalige Erdgasstation Gistenbeck (Benzol, Quecksilber im Boden), der Köhlener Mühlenbach (Quecksilber) und zehn verfüllte Erdgasbohrungen. In diese Bohrungen wurden radioaktive und schwermetallhaltige Abfälle verklappt. Insbesondere im Bereich Wustrow wurden bis zu 25 Tonnen gefährliche Abfälle in einzelne Bohrungen verfüllt.

Werden diese Bohrungen irgendwann undicht? Ist unser Grund- und Trinkwasser in Gefahr? Hier eine Übersicht:


Karte: Erdgasbohrungen und ihre Altlasten aus dem Südkreis Lüchow-Dannenbergs und der angrenzenden Altmark - © AG Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Bild: © AG Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

All diese Umweltgefahren werden auf einer Informations- und Diskussionsveranstaltung am 13. April um 19 Uhr im Wustrower Fehlhaus beleuchtet. Dazu hat die AG Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e. V. als Referenten den Landwirt Andreas Rathjens aus dem Landkreis Rotenburg, welcher sich seit Jahren mit den schädlichen Auswirkungen der Erdgas- und Erdölindustrie beschäftigt und den Wasserwirtschaftsingenieur Bernd Ebeling aus Krummasel eingeladen. Interessierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

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Quelle:
Pressemitteilung, 06.04.2018
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero[at]bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2018

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