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MELDUNG/042: Werraversalzung - Die Salzhalden bleiben unsicher (WWA)


Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. - Pressemitteilung - 31. August 2010

Werraversalzung - Die Salzhalden bleiben unsicher


Nach starken Regenfällen haben sich auf der dem K+S-Konzern gehörenden Salzhalde in Bokeloh Abdeckmaterialien von der Flanke gelöst und haben eine Kreisstraße überflutet. Dabei wurden auch stark giftige Rückstände aus der Sekundäraluminiumproduktion freigesetzt.

Die Rückstandshalde des Kaliwerkes Sigmundshall bei Bokeloh war mit Schlacken aus der Sekundäraluminiumindustrie und Kraftwerksaschen an der Oberfläche verfestigt und mit Biokompost abgedeckt worden. Nach der Begrünung war es zunächst gelungen, 98% der Niederschläge zu verdunsten. Da die Halde in Bokeloh einen ähnlichen Böschungswinkel hat wie die Halden im Werra- und Fuldarevier, schien die Anwendung der Haldenabdeckung auch dort möglich zu sein. "Wir haben deshalb in unserer Zusammenstellung zum Stand der Technik in der Kali-Industrie auch die Haldenabdeckung mit aufgenommen, obwohl sie nicht mehr der bestverfügbaren Technik entsprach. Nach den jetzigen Vorkommnissen müssen wir uns davon distanzieren. Als geeignetes Verfahren zur Entsorgung der festen Salzabfälle bleibt nur noch der vollständige Versatz nach untertage", so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz.

Wir fordern die Genehmigungsbehörden auf, der Kali-Industrie das Anlegen von Salzhalden zu untersagen und den Versatz zwingend vorzuschreiben. Die Grubenhohlräume dürfen nicht durch Flutung oder Versatz mit bergwerksfremden Abfallstoffen vergeudet werden. "Damit darf nicht gewartet werden, bis durch Bergsenkungen und Bergschläge soweit zusammengefallen sind, dass sie die Salzabfälle nicht mehr aufnehmen können", so Hölzel weiter.

Dr. Walter Hölzel
Erster Stadtrat Witzenhausen
Vorsitzender "Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V.


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Quelle:
WWA, Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V.
Pressemitteilung, 31.08.2010
Tel. 05545/95 01 08
E-Mail: WWA.eV@web.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. September 2010