Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 6. März 2025
Klimaneutralität 2045 - Studie entwirft Zielbild für eine zukunftsfähige und naturverträgliche Industrie
Krüger: Weitsichtige Rahmenbedingungen sind entscheidend für einen erfolgreichen Wandel
Berlin - Die Industrie in Deutschland und Europa steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Als einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen spielt die Industrie eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel - und damit auch für den Schutz natürlicher Lebensräume. Eine neue Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) zeigt: Die deutsche Industrie kann mit ihrer Innovationskraft zur Vorreiterin einer klimaneutralen Zukunft werden. Damit dies gelingt, braucht es heute klug entwickelte Rahmenbedingungen und zukunftsorientierte Investitionen.
"Hohe Energiepreise, wachsender Konkurrenzdruck, neue Handelsbeschränkungen - die Industrie steht unter enormem Druck", sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. "Langfristig eine der größten Herausforderungen bleibt die Reduktion der Treibhausgasemissionen, die derzeit ein Viertel der deutschen Gesamtemissionen ausmachen. Zum einen, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, zum anderen um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie angesichts steigender CO2-Preise und der wachsenden Nachfrage nach grünen Produkten langfristig zu sichern. Die Studie des Wuppertal Instituts entwickelt daher eine Vision für eine klimaneutrale Industrie im Jahr 2045 und benennt, welche Maßnahmen dafür heute notwendig sind."
Die Analyse zeigt: Bis 2045 könnte die deutsche Industrie nahezu emissionsfrei arbeiten. Der Schlüssel liegt im weiteren Ausbau erneuerbarer Energien, dem verstärkten Einsatz von Strom und Wasserstoff anstelle fossiler Brennstoffe und einer konsequenten Kreislaufwirtschaft. Der Wandel verspricht nicht nur eine deutliche Verbesserung der Luftqualität und den Schutz natürlicher Ressourcen - er würde Deutschland auch unabhängiger von volatilen Rohstoffmärkten und geopolitischen Verwerfungen machen und seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken.
Aus Sicht des NABU besonders wichtig: Eine nachhaltigere Industrie kann außerdem helfen, die Nutzung von Land und Ressourcen umweltfreundlicher zu gestalten und so Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu bewahren. Dringend notwendig dafür sind weitreichende Investitionen, etwa in den Aufbau von erforderlicher Infrastruktur wie Strom- und Wasserstoffnetze, in den Umbau der Produktion im Stahl-, Zement- und Chemiesektor und das Erschließen neuer Rohstoffe. Dabei gilt es, den Wandel so zu gestalten, dass er unsere natürlichen Lebensgrundlagen nicht weiter belastet, sondern sie langfristig entlastet, um ihre Funktionsfähigkeit wiederherzustellen.
"Die Studie macht deutlich, dass verlässliche politische
Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene entscheidend
sind, um dieses Ziel zu erreichen", so Krüger. Kurzfristig gelte es,
hohe Energiekosten abzufedern, während langfristig Investitionen in
erneuerbare Energien, klimaneutrale Produktionsprozesse und eine
verstärkte öffentliche Nachfrage nach nachhaltigen Produkten zentral
sind. "Die potenziellen Koalitionspartner haben diese
Herausforderungen bereits erkannt. Nun kommt es auf eine konsequente
Umsetzung an, um Deutschland als zukunftsfähigen Industriestandort zu
sichern."
Weitere Informationen und die Studie zum Download finden Sie hier:
www.NABU.de/Nachhaltige-Industrie
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Quelle:
NABU Pressedienst, 06.03.2025
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 14. März 2025
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