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POLITIK/387: Kauft Senator Sarrazin dreckigen Strom für Berlin? (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 5. Januar 2009

Kauft Sarrazin dreckigen Strom für Berlin?


Umwelt- und Entwicklungsverbände fordern Ökostrom-Ausschreibung Berlin. Das Land Berlin soll zukünftig seine gesamten öffentlichen Einrichtungen mit Ökostrom versorgen lassen. Dies fordern die Nichtregierungsorganisationen BUND und WEED in dieser Woche in einem Brief an die Berliner Senatoren Sarrazin (SPD), Wolf und Lompscher (beide LINKE). Anlass ist die noch im Januar 2009 vom Senat zu erstellende Ausschreibung des Stromliefervertrages für alle Berliner öffentlichen Einrichtungen in den Jahren 2010 bis 2012.

"Finanzsenator Sarrazin wird in Kürze eine Stromliefermenge von ca. 925 Gigawattstunden pro Jahr ausschreiben. Das entspricht dem jährlichen Durchschnittsverbrauch von über 330.000 Privathaushalten. So ein Auftrag darf nicht nach dem Motto éGeiz ist geilæ vergeben und dem Kohle- und Atommonopolisten Vattenfall zugeschustert werden! Stattdessen muss sich globale Klimagerechtigkeit endlich auch im konkreten Einkaufsverhalten des Landes widerspiegeln." erklärte Peter Fuchs von WEED (Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung e.V.).

Das Umweltbundesamt, der Deutsche Bundestag, das Land Bremen und andere öffentliche Einrichtungen würden in ihrer jeweiligen Beschaffungspraxis bereits konkret vormachen, was die Umwelt- und Entwicklungsgruppen nun auch von Berlin erwarten. "Wir fordern vom Land Berlin eine 100%-Ökostrom-Ausschreibung!" betonte Ulf Sieberg, Klimaexperte des BUND."Die Verminderung des Stromverbrauchs und der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien (Ökostrom) gehören zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, die das Land für den Klimaschutz ergreifen kann. Wie es geht, steht seit Jahren in einer Musterausschreibung des Umweltbundesamtes. Eine Ökostrom-Ausschreibung ist also nach geltendem Vergaberecht problemlos möglich. Es ist nun einzig eine Frage politischen Willens sowie ökologischer und ökonomischer Vernunft beim Stromeinkauf. Wir sind gespannt, ob der Senat diese aufbringt", so Sieberg.


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Quelle:
Presseinformation, 05.01.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Januar 2009