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STATISTIK/063: 2012 3% weniger Treibhausgas Schwefelhexafluorid abgesetzt (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 10.04.2013

2012: 3% weniger Treibhausgas Schwefelhexafluorid abgesetzt



WIESBADEN - Im Jahr 2012 haben Gashändler in Deutschland rund 1.095 Tonnen des extrem klimawirksamen Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6) abgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank der Absatz insgesamt um rund 3% im Vergleich zum Vorjahr.

Bei der öffentlichen Diskussion des Klimawandels stehen aufgrund der großen freigesetzten Menge Kohlendioxid-Emissionen (CO2) als Treibhausgase im Fokus. Das stärkste bisher bekannte Treibhausgas ist allerdings Schwefelhexafluorid: Es trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 23.900 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Umgerechnet in CO2-Äquivalente entspricht die Verkaufsmenge von SF6 im Jahr 2012 einem Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, kurz GWP) von rund 26 Millionen Tonnen. Diese Menge gelangte allerdings nicht komplett in die Atmosphäre, zu Teilen wurde das Gas auch in geschlossene Systeme gefüllt und damit (vorerst) nicht als Emission freigesetzt.

Das geruchslose, nicht brennbare, sehr reaktionsträge Gas wird hauptsächlich im Produktionsprozess der Elektroindustrie eingesetzt. Hier wurden 2012 rund 23 Millionen GWP-gewichtete Tonnen insbesondere als Ätz- und Kammerreinigungsgas verwendet. Zudem wird SF6 im Produktionsprozess von Silizium-Dünnschicht-Solarzellen eingesetzt. Bedingt durch den Absatzeinbruch der Solarindustrie aufgrund von Kürzungen staatlicher Förderungen und des Preisverfalls in der Branche ging hier der Einsatz des Gases im Jahr 2012 allerdings um 51% zurück.

Tabelle: © Destatis

Abgabe von Schwefelhexafluorid in Deutschland nach Wirtschaftsbereichen 2010-2012
© Destatis


Weitere Informationen zu Schwefelhexafluorid erhalten Sie unter Publikationen → Thematische Veröffentlichungen → Umwelt → Umweltstatistische Erhebungen.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 133 vom 10.04.2013
Herausgeber:
Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44, Telefax: (0)611/75-39 76
E-Mail: presse@destatis.de
Internet: www.destatis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2013