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VERBRAUCHER/076: Falsch geheizt oder falsch gerechnet? (VZHH)


Verbraucherzentrale Hamburg e.V. - 23. Oktober 2015

Falsch geheizt oder falsch gerechnet?

Energieberater der Verbraucherzentrale beraten zu Abrechnung und Tarifen


Mit Beginn der Heizperiode erhalten viele Verbraucher die Heizkostenabrechnungen für die letzte Saison: In zahlreichen Fällen machen sich der milde Winter und die weitgehend gesunkenen Energiepreise kaum bemerkbar. Teilweise sind die Kosten trotz des geringeren Verbrauchs sogar gestiegen. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät, sich die Kostenaufstellungen genau anzusehen, und erklärt, worauf zu achten ist.

"Die Gründe für die konstanten oder gestiegenen Kosten können vielfältig sein", sagt Michael Hell, Energieberater der Verbraucherzentrale Hamburg. So kann die seit Anfang 2014 verpflichtende Erfassung des tatsächlichen Warmwasserverbrauchs in der Rechnung negativ zu Buche schlagen. "Wurde die Energie für die Erwärmung des Warmwassers vorher lediglich formal berechnet, ist durch die individuelle Erfassung nun eine genauere Aufteilung der Kosten möglich", erläutert Hell. Auch eine Umstellung der Mess- und Auswertungssysteme von Verdunstungsröhrchen auf elektronische Heizkostenverteiler kann sich in der Rechnung bemerkbar machen.

"Ursachen für fehlerhafte und überhöhte Rechnungen können falsche Verteilerschlüssel oder Fehlzuordnungen von Heizkörpern sein" weiß der Experte aus der Beratungspraxis. Für die meisten Verbraucher gleiche die Heizkostenabrechnung einer wissenschaftlichen Abhandlung: "Es ist schwer zu erkennen, was wofür bezahlt werden muss."

Mietern mit einer Gas-Etagen-Heizung empfiehlt Michael Hell, ihren Liefervertrag zu prüfen, da nicht alle Versorger die gesunkene Preise an ihre Kunden weitergeben. Die Preise der einzelnen Anbieter variieren zum Teil sehr stark. "Durch einen Wechsel lässt sich möglicherweise viel Geld sparen" so Hell. Die Auswahl eines neuen Tarifs ist über Vergleichsportale im Internet leicht möglich und der Wechsel unbürokratisch. Wichtig sind dabei die Voreinstellungen der Suchfunktion; Vorauskasse, komplizierte Bonusregelungen oder sehr lange Mindestvertragslaufzeiten sind nicht empfehlenswert.

"Definitiv keine Möglichkeit, Heizkosten zu sparen, ist es, nicht zu heizen. Je stärker eine Wohnung auskühlt, desto größer ist die Gefahr der Schimmelbildung", warnt Hell.

Bei Fragen zu Heizkosten in privaten Haushalten helfen die unabhängigen Energieberater der Verbraucherzentrale Hamburg telefonisch, im persönlichen Beratungsgespräch oder mit einem Heiz-Check vor Ort (bei Bedarf und Zugangsmöglichkeit zur Heizanlage, Kosten: 30 Euro durch Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums). Auskunft und Anmeldungen unter (040) 248 32 250 (Ortstarif).

Hinweis: Die Energie- und Klimahotline wird zu 100 Prozent von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt aus dem Hamburger Klimaschutzkonzept gefördert. Die Persönliche Energieberatung und die Heiz-Checks werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

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Quelle:
Pressemitteilung, 23.10.2015
Verbraucherzentrale Hamburg e.V.
Kirchenallee 22, 20099 Hamburg
Tel. (040) 24832-0, Fax (040) 24832-290
E-Mail: info@vzhh.de
Internet: www.vzhh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2015

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