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CHEMIE/040: EU und UN gegen Karzinogene und Flammschutzmittel (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Mittwoch, 28. Oktober 2015 / Chemie & Nanotechnologie

EU und UN gegen Karzinogene und Flammschutzmittel


Die EU-Kommission möchte 291 giftige Substanzen, die krebserregend, mutagen oder fortpflanzungsgefährdend (CMR) sind, in Konsumprodukten verbieten. UN-ExpertInnen setzen sich ebenfalls gegen gefährliche Chemikalien ein und empfehlen das Flammschutzmittel deca-BDE auf die Liste der persistenten organischen Schadstoffe der Stockholm-Konvention zu setzen.

Die Kommission möchte ein vereinfachtes Verfahren innerhalb der Chemikalienregulierung REACH einführen, um CMR-Substanzen breitflächig zu verbieten. Anfangen will sie mit Kleidung und Textilien, da bei diesen Produkten KonsumentInnen am ehesten mit den Schadstoffen in Berührung kommen. Zu den CMR-Stoffen zählen unter anderem Phthalate, Flammschutzmittel und Farbstoffe. Mit Hilfe einer öffentlichen Konsultation, die bis zum 22. Januar läuft, will die Kommission die Umsetzbarkeit der Pläne sowie potenzielle sozio-ökonomische Folgen einschätzen lassen.

ExpertInnen des Fallprüfungskomitees der Stockholm-Konvention haben sich vergangene Woche in Rom für ein globales Verbot von deca-BDE und Perfluoroctansäure (PFOA) sowie diesen Stoffen ähnliche Chemikalien ausgesprochen. Man findet diese Flammschutzmittel in Feuerlöschschaum, Antihaftbeschichtungen und Outdoor-Bekleidung. Der Vorschlag wird nun an die nationalen Regierungen weitergeleitet, die bis Mai 2017 einen finalen Beschluss erreichen müssen. Auch die EU plant, deca-BDE zu verbieten. Es fehlt noch die Zustimmung der Kommission und des Rates. [es]


Konsultation (engl.)
http://ec.europa.eu/growth/tools-databases/newsroom/cf/itemdetail.cfm?item_id=8299

PM des Komitees der Stockholm-Konvention (engl.)
http://chm.pops.int/Implementation/PublicAwareness/PressReleases/OutcomesofPOPRC11/tabid/4692/Default.aspx

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Quelle:
EU-News, 28.10.2015
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2015

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