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FISCHEREI/020: USA und EU unterzeichnen Pakt gegen illegale Fischereipraktiken (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 8. September 2011

Fischerei: USA und EU unterzeichnen Pakt gegen illegale Fischereipraktiken

von Amanda Wilson


Washington, 8. September (IPS) - Die Europäische Union und die USA, zwei der vier größten Fischabsatzmärkte der Welt, haben sich in einem Abkommen auf Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen Hochseefischerei verständigt.

Wie Jane Lubchenco von der US-Meeres- und Atmosphärenbehörde NOAA und die EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki nach Unterzeichnung der Übereinkunft am 7. September in Washington erklärten, sei man sich über die Notwendigkeit einig, dass die Meere und Fischbestände gerade mit Blick auf künftige Generationen geschützt werden müssten.

So wollen EU und USA ihre Zusammenarbeit in dem Bereich intensivieren, die Fangschiffe stärker kontrollieren und die Einhaltung der Fangquoten besser überwachen. Gedacht wird zudem an die Einführung eines globalen Fischfangzertifizierungssystems. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen die Fischflotten ihre Fänge bereits auf See in eine zentrale Datenbank einspeisen.

Ein solches System sei bereits 2010 von der EU angewendet worden und könne eine lückenlose Kontrolle der Fisch-Lieferkette "vom Netz auf den Tisch" garantieren, sagte Damanaki. Es würde zudem die Fischkonsumländer befähigen, räuberischen Flotten das Einlaufen in die Häfen zu untersagen und illegale Fänge zu identifizieren und abzuweisen.

Internationale Meeres- und Umweltschützer würdigten den multilateralen Vorstoß als einen entscheidenden Schritt gegen den illegalen, unregulierten und unangemeldeten Fischfang, für den die Umweltorganisation 'Greenpeace' den Begriff der 'Piratenfischerei' geprägt hat. Der Raubbau an den Meeren hat unter anderem zu einem dramatischen Rückgang der Großaugen- und Blauflossenthunbestände geführt.

Schätzungen zufolge erbeutet die Fisch-Mafia zwischen 20 bis 40 Prozent der weltweiten Fangmengen - ohne jede Rücksicht auf die Quoten der 20 regionalen Fischerei-Management-Organisationen (RFMOs) zur nachhaltigen Sicherung der globalen Fischbestände. Der Marktwert der illegalen Fänge wird auf 23 Milliarden US-Dollar geschätzt. (Ende/IPS/kb/2011)


Links:
http://ec.europa.eu/fisheries/index_en.htm
http://www.greenpeace.org/international/en/campaigns/oceans/
http://ipsnews.net/news.asp?idnews=105020

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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 8. September 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2011