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FISCHEREI/200: EU - Mehr Geld für weniger Fische (WWF)


WWF Pressemitteilung - 4. April 2019

Mehr Geld für weniger Fische

EU-Parlament spricht sich für Wiedereinführung schädlicher Fischereisubventionen aus


Nach Willen des EU-Parlaments sollen im neuen Subventionstopf für Fischerei auch Neubauten von Fangschiffen finanzierbar werden, selbst wenn sie zur Überfischung beitragen. Bis zu 60 Prozent der Mittel aus dem Europäischen Fischereifonds (EMFF) sollen dafür künftig genutzt werden dürfen. Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland sagt dazu:

"Das EU-Parlament hat sich heute für einen gewaltigen Rückschritt ausgesprochen. Die Wiedereinführung von schädlichen Fischereisubventionen widerspricht der Verpflichtung der EU, die Überfischung zu beenden. Ohne Fisch gibt es keine rentable Fischerei. Schädliche Subventionen untergraben damit die Zukunft derselben Industrie, die sie unterstützen sollen. Solche Fischereisubventionen sind für die eingebrochenen Fischbestände und überfischten Meere, die wir heute haben, verantwortlich und dürfen auf keinen Fall zurückkehren. Das Geld der europäischen Steuerzahler darf nicht dazu verwendet werden, die Ausbeutung unser Meere weiter zu befeuern und die Zukunft der europäischen Fischerei zu riskieren. Ein weiterer Dämpfer der heutigen Parlamentsabstimmung ist, dass keine Gelder für effektive Fischereikontrolle, für bessere wissenschaftliche Daten über Fischbestände und Meeresumwelt und für die Rückverfolgbarkeit von Fischereiprodukten ausgegeben werden sollen."

Die EU hatte schädliche Subventionen 2004 verboten, um die zerstörerischen Auswirkungen von Überfischung zu mindern. In den kommenden Monaten wird der Ministerrat seine Position festlegen und mit Kommission und Parlament über den finalen Beschluss des europäischen Fischereifonds verhandeln. Der WWF fordert die Fischereiminister auf, sich gegen die Wiedereinführung schädlicher Subventionen zu stemmen, und Fischereikontrollen und Erforschung von Fischbeständen zu stärken.

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Quelle:
WWF Pressemitteilung, 04.04.2019
Herausgeber: WWF Deutschland
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Tel.: 030 311 777 - 0, Fax: 030 311 777 - 603
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2019

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