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ÖKOSYSTEME/001: Venezuela - Invasion der Ostafrikanischen Riesenschnecke (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 7. Juli 2011

Venezuela: Invasion der Ostafrikanischen Riesenschnecke


Caracas, 7. Juli (IPS) - In der nordvenezolanischen Stadt Lecheria ist die Große Achatschnecke auf dem Vormarsch. Das aus Ostafrika stammende Weichtier bevölkert dort bereits hunderte Gärten und Grünflächen. Nun will die Lokalregierung den anspruchsvollen Vielfraß, der 500 Pflanzenarten auf seinem Speiseplan hat, ein für alle Mal loswerden.

Entdeckt wurde die bräunliche Riesenschnecke, die bis zu 30 Zentimeter lang werden kann, erstmals 1997 in Parks im Nordwesten des südamerikanischen Landes. Sie legt mit ihrem Haus jährlich um die 100 Kilometer zurück und schickt sich an, die Stadtgebiete im Rest des nordöstlichen Bundesstaates Anzoátegui zu erobern.

Die Regierung von Lecheria arbeitet zurzeit an einem Schlachtplan, um der Plage Herr zu werden. So sollen die Kriechtiere, die in fast allen lateinamerikanischen Ländern anzutreffen sind und auch karibische Inseln wie Barbados, Guadalupe, Martinique und Santa Lucia nicht verschonen, eingesammelt und verbrannt werden.

Die Schnecke ist Überträger der Sinophilen Meningitis, eine Entzündung der Hirnhäute, die mit starken Kopfschmerzen, Lähmungen, Erbrechen und Fieber einhergeht. Im schlimmsten Fall endet die Infektion für den Menschen tödlich. Zudem dient die Große Achatschnecke einem Parasiten als Zwischenwirt, der Angiostrongylosen überträgt. Die Krankheit verursacht eine Verstopfung der Baucharterien, wie Rafael Martínez, ein Professor für Tropenzoologie der Zentralen Universität Venezuelas berichtet. (Ende/IPS/kb/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2011