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PROJEKT/089: Tag der Artenvielfalt - Seltene Streifenhyäne in Tadschikistan entdeckt (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 18. Mai 2017 - Internationaler Tag der Artenvielfalt am 22. Mai

NABU: Seltene Streifenhyäne in Tadschikistan entdeckt

Schutzprojekt soll Tierart vor der Ausrottung bewahren


Aktau-Gebirge, Tadschikistan - Im Südwesten Tadschikistans haben Naturschützer ein Vorkommen der extrem seltenen Streifenhyäne (Hyaena hyaena) entdeckt. Weltweit gibt es nur noch knapp 10.000 Tiere, Tendenz abnehmend. "Streifenhyänen sind vor allem durch Wilderei, aber auch durch Beutetierrückgang und Lebensraumverlust bedroht. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation NBCUT wollen wir die seltene Art in Tadschikistan mit Kamerafallen erforschen und geeignete Schutzmaßnahmen umsetzen", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt anlässlich des Internationalen Tags der Artenvielfalt (22.5.).


Eine Streifenhyäne - Foto: © NABU/Rohit Varma

Foto: © NABU/Rohit Varma

Die Streifenhyäne ist die einzige Hyänenart, deren zersplittertes, bruchstückhaftes Verbreitungsgebiet sich über Afrika hinaus erstreckt und auch Teile Asiens beinhaltet. "Das bekannte nördlichste Verbreitungsgebiet ist bislang das mittlere Indien. Dass es im Südwesten Tadschikistans überhaupt noch Streifenhyänen gibt, ist für Naturschützer eine Sensation", sagte Irina Muschik, internationale Artenschutzexpertin des NABU.

Streifenhyänen haben einen schlechten Ruf. Sie gelten als Grabschänder und Bedrohung der Ernten und leiden daher in vielen Gegenden unter Vergiftungsanschlägen und Wilderei. Mittlerweile ist die Art in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet selten. "Die Streifenhyäne ist die kleinste und am wenigsten erforschte der vier lebenden Hyänenarten. Ein Projekt zu ihrem Schutz, wie wir es gerade in Tadschikistan starten, ist daher essentiell, um die Art vor dem Aussterben zu bewahren", so Muschik. Der NABU wird bis zum Herbst 40 Fotofallen aufstellen und alle infrage kommenden Gebiete abfahren, um dort mit den Bauern zu sprechen und mögliche Konflikte zu beseitigen.

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Quelle:
NABU Pressedienst, Nr. 59/17, 18.05.2017
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2017

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