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ANBAU/118: Biomasseanbau mit japanischem Staudenknöterich kritisch überdenken (GRÜNE LIGA)


GRÜNE LIGA e.V. - Pressemitteilung vom 4. November 2009

Biomasseanbau mit japanischem Staudenknöterich in Brandenburg kritisch überdenken

GRÜNE LIGA warnt vor großflächigem Monokulturanbau invasiver Arten


Berlin, 4. November 2009: Der Umweltverband GRÜNE LIGA ist sehr besorgt über den geplanten Anbau von japanischem Staudenknöterich in Brandenburg. Der Investor eines Pelletierwerkes in Herzberg plant einen Anbau der Zuchtform "Igniscum" auf 4000 Hektar Fläche im Umkreis der Stadt. Derzeit ist unklar, ob dieses risikobehaftete Vorhaben sogar vom Land Brandenburg gefördert werden könnte.

"Der japanische Staudenknöterich, der sich verwildert in Deutschland ausbreitet, konnte bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden. Ob dies bei einer Zuchtform gelingen kann, ist noch nicht genügend erforscht. Kleinere Versuchsanbauflächen im Saarland wurden erst in diesem Jahr bestellt. Hier sind unbedingt weitere Ergebnisse abzuwarten, bevor großflächige Monokulturen angelegt werden", sagt Katrin Kusche, Bundesgeschäftsführerin der GRÜNEN LIGA e.V.

Der Knöterichanbau soll nach Plänen des Investors über 20 Jahre auf derselben Fläche stattfinden. Hohe Biomasseerträge würden dabei mit der Verdrängung jeglicher Artenvielfalt erkauft. Der Umfang des geplanten Anbaus droht zudem, mehreren Milchviehbetrieben der Umgebung die Flächen zu entziehen. Damit könnten in Summe Arbeitsplätze verloren gehen, da die Milchwirtschaft deutlich mehr Menschen pro bewirtschafteter Fläche Arbeit gibt. Eine Förderung durch das Wirtschaftsministerium des Landes wäre daher gänzlich unverständlich.


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Quelle:
Pressemitteilung, 04.11.2009
Herausgeber:
GRÜNE LIGA e.V. - Netzwerk Ökologischer Bewegungen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2009