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ANBAU/133: Nachhaltigkeitskriterien gefragt - Thailand steigert Palmölproduktion (OVID)


Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland - Dienstag, 16. März 2010

Nachhaltigkeit von Rohstoffen weltweit sicherstellen

Thailand steigert Palmölproduktion / OVID fordert Sensibilisierung für Nachhaltigkeitskriterien


Berlin, 16. März 2010. Weltweit steigt die Nachfrage nach Palmöl. Neben den führenden Palmölproduzenten Indonesien und Malaysia (2008: 19,2 Mio. t bzw. 17,7 Mio. t) setzt auch Thailand verstärkt auf den Anbau der Ölfrucht und ist zum drittgrößten Palmölproduzenten aufgestiegen: Von 580.000 t im Jahr 2000/2001 steigerte das Land die Produktion auf immerhin rund 1,30 Mio. t 2009/2010 (Quelle: USDA). Palmöl ist ein wichtiger Rohstoff für die Nahrungsmittelindustrie, die Olechemie und wird vermehrt in der Bioenergie eingesetzt. Besonders im Bereich Bioenergie steht das Öl dabei in der Kritik. "Nachhaltige Produktion von Palmöl sollte Standard sein. Produzenten und Händler in Ländern, die wie Thailand ihre Palmölproduktion ausdehnen, müssen frühzeitig sensibilisiert werden", fordert Petra Sprick, Geschäftsführerin vom Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) im Vorfeld der Konferenz zum Thema "Palmölproduktion und Nachhaltigkeit am Beispiel von Thailand", die am 18./19. März in Berlin stattfindet.

"Die Rodung von Regenwäldern hat in den letzten Jahren eine bisweilen hitzige öffentliche Diskussion über den Einsatz von Palmöl entfacht, bei der allerdings der tatsächlichen Verwendung von Palmöl meist keine Beachtung geschenkt wurde. Die Bioenergie wurde politisch zum Sündenbock gemacht und der Anschein erweckt, sie allein sei sowohl für das Abholzen des Regenwaldes, die Trockenlegung von Torfmooren als auch für steigende Nahrungsmittelpreise und das Entstehen von sozialen Konflikten verantwortlich, obwohl der weitaus größte Teil der Palmölproduktion in andere Verwendungsbereiche geht", so Sprick weiter. Tatsächlich werden 5-10 Prozent der weltweiten Palmölproduktion für Bioenergie verwendet, über 90 Prozent des Palmöls/Palmkernöls hingegen werden als Rohstoff in der Nahrungsmittelindustrie, der Olechemie - wie Waschmittel und Cremes - und in der technischen Verwendung eingesetzt. "Hier stellt sich die Frage, ob eine Fokussierung der Gesetzgebung auf die Bioenergie zielführend ist oder nur ein erster Schritt sein kann, und im Sinne von Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht besser die anderen Verwendungsbereiche folgen sollten?", wirft Sprick auf.

Zu einem wichtigen Instrument zur Verhinderung von unkontrollierten Abholzungen und Landnutzungsänderungen sind Zertifizierungssysteme geworden. Der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) sowie das internationale Zertifizierungssystem ISCC bieten die Überprüfung und Zertifizierung von nachhaltiger Palmölproduktion an.


OVID - Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.

OVID vertritt als Verband die Interessen der ölsaatenverarbeitenden und ölraffinierenden Unternehmen in Deutschland, deren Kernaufgabe die Verarbeitung von Ölsaaten und Pflanzenölen zu Produkten für die Lebensmittelindustrie, die Oleochemie, die technische Verwendung und für Bioenergie ist. OVID setzt sich als Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland für eine nachhaltige Landwirtschaft und gegen die Abholzung von Regenwäldern und die Trockenlegung von Torfmooren beim Anbau von Ölsaaten ein. Seit 2008 engagiert sich der Verband direkt an dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), der vom WWF gegründet wurde, und der sich für einen nachhaltigen Anbau von Ölpflanzen in Drittländern einsetzt.


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Quelle:
OVID-Pressemitteilung, 16.03.2010
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.
Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin
Tel: 030 / 726 259 30, Fax: 030 / 726 259 99
Internet: www.ovid-verband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2010