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FORSCHUNG/301: Rettung des Roten Thunfischs durch natürliche Zucht möglich (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 26.08.2010

Rettung des Roten Thunfischs durch natürliche Zucht möglich


Europäischen Forschern ist es gelungen, den vom Aussterben bedrohten Blauflossenthunfisch ohne Hormonzusatz zum Ablaichen zu bringen.

Das natürliche Laichen der auch als Roter Thun bekannten Art (Thunnus thynnus) in Gefangenschaft ist nach Angaben der EU-Kommission ein wichtiger Schritt zur kommerziellen Zucht. Dadurch würde der Druck auf die gefährdeten Wildfischbestände deutlich sinken, hieß es am 25. August in Brüssel. Die EU förderte das Forschungsprojekt SELFDOTT mit fast drei Millionen Euro. Koordiniert vom spanischen Institut für Ozeanografie (IEO) experimentierten die Wissenschaftler seit drei Jahren mit Blauflossenthunfischen in einer Aquakultur. Nachdem bisher nur lebensfähige Eier nach künstlichen Hormongaben gesammelt weden konnten, sei es jetzt gelungen, ohne zusätzliche Hormone mehr als zehn Millionen lebensfähige Eier an einem einzigen Tag zu gewinnen. Die Forscher werden nun die Entwicklung der Eier untersuchen, um möglicherweise Überlebenschancen des Fischnachwuchses verbessern zu können. Zudem soll nachhaltiges Futter für die Jungfische entwickelt werden.

Trotz geringer Bestände darf der Blauflossenthunfisch nach wie vor gefangen werden. Die Internationale Schutzkommission für den Thunfisch im Atlantik (ICCAT) hatte es im vergangenen November nicht geschafftt, ein rigoroses Fangverbot zu erlassen. Die Fangquote für 2010 liegt bei 13.500 Tonnen. Die Umweltschutzorganisation WWF warnt seit Langem davor, dass der Blauflossen-Thunfisch bald ausgestorben sein könnte, wenn sich nichts ändere. [mbu]

EU-Forschungsprojekt http://www.selfdott.org
Mitteilung der EU-Kommission WWF http://www.wwf.de


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 32/10, 02.09.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 26.08.2010
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. September 2010