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FISCHEREI/189: Forderungen zur Beifangreduktion von Seevögeln in Fanggeräten der Fischerei (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 10. Juli 2010

BUND fordert Beschränkungen für die Fischerei


In seiner Stellungnahme zur Beifangreduzierung von Seevögeln in Fanggeräten der Fischerei fordert der BUND Schleswig-Holstein die Europäische Union auf, seinen Verpflichtungen im Vogelschutz nachzukommen. Das Überleben heimischer, vor unseren Küsten überwinternder Vögel bedarf des Schutzes. "Der Seevogeltod im Fischernetz muß endlich ein Ende haben", fordert die Landesvorsitzende Sybille Macht-Baumgarten. Der BUND Schleswig-Holstein verlangt den Einsatz alternativer Fangtechniken und eine zeitliche wie räumliche Beschränkung der Fischerei in den Hauptvorkommensgebieten der Meeresvögel.

Beifänge von Seevögeln in der Fischerei stellen in Nord- und Ostsee ein bedeutendes Problem dar. Dies hauptsächlich, weil sich insbesondere in der Ostsee die Fischereiaktivitäten und Verbreitungsmuster von Meeresvögeln nahezu vollständig decken. Allein bis zu 500.000 Eisenten, die vor unseren Küsten überwintern, landen unter Umständen als Beifang im Stellnetz. Stellnetze werden in der Fischerei eingesetzt, zum Beispiel um Hering und Dorsch zu fangen. Sogenannte Semitreibnetze stellen Lachsen und Meerforellen nach. Ungewollt landen viele Meeresvögel wie Eisente, Trottellumme und Prachttaucher auf der Suche nach Nahrung darin und ertrinken jämmerlich.

Auch der umgehende Einsatz von alternativen Fangmethoden, wie zum Beispiel Fischfallen, ist zu testen. Andernorts sind sie bereits erfolgreich in der Anwendung und können für die Fischerei eine durchaus interessante und dabei umweltgerechte Alternative zum Stellnetz darstellen. Durch beifangfreie Fischfallen gefangene Fische sind hochwertiger und frischer. Sie stellen mit einem entsprechenden Qualitätssiegel ein weitaus attraktiveres Angebot für den Markt dar.


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Quelle:
Presseinformation 26/2010, 10.07.2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. August 2010