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GENTECHNIK/972: Neue Methoden gefährden die deutsche Gentechnik-Freiheit (Umweltinstitut München)


Umweltinstitut München e. V. - 25. November 2015

Neue Methoden gefährden die deutsche Gentechnik-Freiheit


München, 25. November 2015 - Auf einem Pressegespräch forderte das Umweltinstitut München gemeinsam mit dem BUND Naturschutz und Testbiotech eine dringende Kurskorrektur in der Politik: In der Kritik stehen neue Verfahren der Genmanipulation, mit denen die Saatguthersteller das Gentechnikrecht unterlaufen wollen. Damit sei die gentechnikfreie Landwirtschaft Deutschlands in Gefahr, warnten die KritikerInnen.

"Egal ob alt oder neu, jegliche Art von Gentechnik muss auch als solche reguliert werden", erklärte Sophia Guttenberger, Referentin für Gentechnik am Umweltinstitut. "Die CSU muss sich als Regierungspartei auch auf Bundesebene dafür einsetzen, dass uns genmanipulierte Pflanzen nicht durch die Hintertür auf den Acker kommen."

Tatsächlich könnten bereits nächstes Jahr Rapslinien der amerikanischen Firma Cibus ausgesät werden, die mit Hilfe der Oligonukleotid-Technik, einem der neuen Verfahren, hergestellt wurden. Dafür hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) dem Unternehmen bereits im Februar einen Freifahrtschein erteilt. "Bundeslandwirtschaftsminister Schmid muss diesen Bescheid endlich zurückziehen und verhindern, dass gegen geltendes Recht Fakten geschaffen werden, die nicht zu revidieren sind", so Guttenberger weiter, "denn einmal in der Natur ausgebrachtes, genmanipuliertes Saatgut ist nicht rückholbar".

Rund 67.000 Menschen haben einen gemeinsamen Aufruf des Umweltinstituts sowie weiteren Umwelt- und Anbauverbänden unterstützt, damit der Cibus-Raps und auch kommende Generationen solcherart genmanipulierter Pflanzen nicht zugelassen werden.

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Quelle:
Pressemitteilung, 25.11.2015
Herausgeber:
Umweltinstitut München e.V.
Landwehrstraße 64a, 80336 München
Tel.: 0 89 / 30 77 49 - 0
E-Mail: info@umweltinstitut.org
Internet: www.umweltinstitut.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2015

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