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MASSNAHMEN/119: Kiebitz sucht (Über-)Lebensraum - Landwirte erhalten Zuschüsse (Kreis Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Mittwoch, 25. Mai 2011

Kiebitz sucht (Über-)Lebensraum

Hilfsprogramm über Vertragsnaturschutz möglich
Landwirte erhalten Zuschüsse, Anträge bis zum 30. Juni stellen


Kreis Borken. Kiebitzen fällt es immer schwerer Brutplätze zu finden. Deshalb unterstützt das NRW-Umweltministerium Landwirte, die zum Schutz der Vögel während der Brutzeit auf die Bearbeitung ihrer Felder verzichten. Zwischen 300 und 420 Euro können sie dafür pro Jahr und Hektar bekommen. Der Kreis Borken weist auf dieses Programm des Landes hin.

Landwirte, die Mais, Gemüse oder Hackfrüchte anbauen, unterlassen im Rahmen des Programms für rund sechs Wochen jegliche Bodenbearbeitung. Der Zeitraum erstreckt sich witterungsabhängig vom 22. März bis zum 5. Mai oder vom 1. April bis zum 15. Mai. Die Mindestvertragsdauer beträgt fünf Jahre. Vertragspartner im Rahmen dieses Programms ist der Kreis Borken. Interessierte Landwirte können bis zum 30. Juni 2011 Anträge stellen. Ansprechpartner sind zwei Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde, Norbert Stuff, Tel.: 02861/821443, und Willi Böckers, Tel.: 02861/821446.

Seit Jahrhunderten ist der Kiebitz im Münsterland zu Hause. Seine atemberaubenden Flugkünste und sein durchdringendes Rufen machen ihn unverwechselbar. "Dem Kiebitz fällt es in unserer heutigen Kulturlandschaft aber immer schwerer, geeigneten Lebensraum zu finden, in dem er auch brüten kann", erklärt Roland Schulte, Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt beim Kreis Borken. Dieses Problem teile er mit anderen Vogelarten, die feuchtes Grünland mit hohem Grundwasserstand oder Sandböden mit extensiver Bewirtschaftung bevorzugten. Diese Flächen gebe es aufgrund der intensiven Landwirtschaft fast nur noch in Naturschutzgebieten. Kiebitze brüteten deshalb immer häufiger auf Ackerflächen. "Diese werden jedoch im Frühjahr oft zur ökologischen Falle, wenn die Landwirte ihre Äcker bestellen und hierdurch Gelege oder Nachgelege zerstört werden", so Schulte. Dieser Entwicklung soll das Landesprogramm entgegenwirken.


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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 25. Mai 2011
Kreis Borken, Büro des Landrats, Pressestelle
Burloer Straße 93, 46325 Borken
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Fax: (0 28 61) 82 - 13 41
E-Mail: pressestelle@kreis-borken.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2011