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AKTION/029: "Fehmarn - im meer weniger plastik" (NABU SH)


NABU Landesverband Schleswig-Holstein - 4. Juni 2015

"Fehmarn - im meer weniger plastik"

Umweltminister Habeck gibt Startschuss für Inselinitiative gegen Plastikmüll


Fehmarn - Schluss mit alten Plastiktüten, Verpackungen und Kippen an Fehmarns Stränden, auf Wiesen und Wegen. Gemeinsam hat eine Gruppe lokaler Akteure unter Federführung des Umweltrates Fehmarn der schleichenden Vermüllung der Ostseeinsel den Kampf angesagt. Am 5. Juni um 10 Uhr gibt Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck den offiziellen Startschuss für die Kampagne "Fehmarn - im meer weniger plastik". Mit Ausstellungen, Faltblättern, Infoveranstaltungen und öffentlichen Reinigungsaktionen soll über die Gefahren von Plastikabfällen in der Umwelt aufgeklärt und das Problem aktiv vor Ort angegangen werden.

Darüber hinaus setzt die Insel ein weiteres Zeichen und will den Verbrauch von Einwegplastiktüten im Einzelhandel massiv reduzieren. Zu den Initiatoren gehören neben dem Umweltrat das NABU-Wasservogelreservat Wallnau, die Strandpaten Fehmarn, der Verein Wassersport Fehmarn e.V., die Surfrider-Foundation und Bündnis 90/Die Grünen, Ortsverband Fehmarn. Fehmarn wird damit auch Pilotregion des NABU-Projektes "Maßnahmen gegen Müll im Meer", das mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes gefördert wird.

"Auch unsere Insel ist von Vermüllung betroffen. Bis zu 90 Müllteile finden wir durchschnittlich auf 100 Meter Küstenlinie, mehr als drei Viertel davon aus Plastik. Dagegen wollen wir etwas tun und freuen uns über die große Bereitschaft der Fehmaraner Einzelhändler, ebenfalls ihren Beitrag für eine plastikarme Insel zu leisten", so die Partner der Initiative. Plastikabfälle sind eine zunehmende Bedrohung für die Umwelt. Im Meer verfangen sich Robben, Seevögel und Fische in Folien und alten Fischernetzen oder verwechseln Tütenfetzen, Styropor und Zigarettenkippen mit ihrer natürlichen Nahrung. Besonders heimtückisch ist dabei, dass das Plastik nicht verschwindet. Es zersetzt sich über Jahre durch Einflüsse von Sonne und Salzwasser in immer kleinere Partikel und bleibt als sogenanntes Mikroplastik im marinen Nahrungsnetz.

"Bereits seit Jahren räumen wir vor und nach der Touristensaison auf, entfernen Müll von Stränden und aus Schutzgebieten. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen und lokale Eintragswege für Plastikmüll erkennen und sie schließen. Ein Verzicht auf Plastiktüten und das Angebot nachhaltiger Alternativen wie Stoffbeutel oder Papiertüten in vielen Inselgeschäften ist dabei der Anfang. Weitere Maßnahmen sollen folgen", so die Initiatoren vor Ort.

Fehmarn lädt seine Bürger und Nachbargemeinden ein, sich an den geplanten Aktivitäten zu beteiligen. Am Freitag, den 5. Juni, ab 10 Uhr stellen sich die beteiligten Organisationen auf dem Marktplatz in Burg vor. Im Tausch gegen 20 Plastiktüten erhält jede/r Besucher/in einen Baumwollbeutel mit dem Slogan der Inselinitiative "im meer weniger plastik".

Darüber hinaus ist im Rathaus in Burg auf Fehmarn bis einschließlich 31. Juli die Wanderausstellung "Mensch - Müll - Meer" der EUCC - Die Küsten Union Deutschland e.V. zu sehen. Parallel kann in den Räumen der VR Bank Ostholstein Nord - Plön eG. in Burg die NABU-Bannerausstellung "Plastik wie Sand am Meer" besucht werden.

Die Aktionen auf Fehmarn haben Pilotcharakter für die deutsche Ostseeküste. Unterschiedliche Maßnahmen gegen Müll im Meer werden zusammengeführt und dauerhaft etabliert. So empfehlen es der regionale Aktionsplan des Ostseeschutzübereinkommens HELCOM sowie das Maßnahmenprogramm der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, mit dem Europas Meere bis zum Jahr 2020 einen guten Umweltzustand erreichen sollen. Auch der an diesem Wochenende beginnende G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft soll einen Aktionsplan gegen die Vermüllung der Meere auf den Weg bringen.


Mehr Infos:
www.NABU.de/natur-und-landschaft/aktionen-und-projekte/meere-ohne-plastik/

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Quelle:
Presseinformation, 04.06.2015
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Schleswig-Holstein
Färberstr. 51, 24534 Neumünster
Tel.: 04321/53734, Fax: 04321/59 81
E-mail: info@NABU-SH.de
Internet: www.NABU-SH.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2015

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