Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LEBENSRÄUME

INITIATIVE/332: NABU fordert Schutz der Streuobstwiesen und fördert gesunde Produkte (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 20. April 2011

Blühende Obstbaumwiesen dienen dem Gartenrotschwanz - und auch Feinschmeckern

NABU fordert Schutz der Streuobstwiesen und fördert gesunde Produkte


Berlin - Die jetzt vielerorts in voller Blüte stehenden Obstbaumwiesen sind ein idealer Lebensraum für den vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) zum "Vogel des Jahres 2011" gewählten Gartenrotschwanz. Doch rund um Dörfer und Kleinstädte gibt es immer weniger Obstbäume. "Deutschland hat innerhalb von 60 Jahren rund 75 Prozent seiner Streuobstwiesen verloren. Dieser Trend muss gestoppt werden", sagt Markus Rösler, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst. Denn artenreiche Landschaften sind auch wichtig für gesunde, regional vermarktete Lebensmittel.

Kennzeichen des Streuobstbaus sind hochstämmige Sorten und eine naturschonende Bewirtschaftung ohne Pestizide. Im Gegensatz zu niederstämmigen Obstplantagen stehen solche Bäume häufig "verstreut" in der Landschaft. Nach Schätzungen des NABU gibt es bundesweit nur noch 300.000 Hektar Streuobstwiesen, die meisten davon in Baden-Württemberg. "Die Pflege dieser besonderen Kulturlandschaften geht uns alle an und die Bundesländer müssen ihre Verantwortung erkennen, Streuobstwiesen landesweit unter Schutz zu stellen", erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der Gartenrotschwanz nutzt Bäume und Sträucher als idealen Ansitz für seine Jagd auf Insekten und Spinnen. Doch vor allem ist er auf natürliche Nisthöhlen angewiesen, die erst ältere Obstbäume bieten. Von der Erhaltung und dem Ausbau der Streuobstwiesen profitieren auch andere, selten gewordene Vogelarten wie der Steinkauz, der Wendehals oder der Grünspecht - mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten wurden in diesem Lebensraum schon nachgewiesen. Die außergewöhnliche Vielfalt erstreckt sich auch auf das dort wachsende Obst, darunter rund 3.000 verschiedene Apfelsorten mit einer enormen genetischen Vielfalt.

Der NABU unterstützt gezielt die regionale Vermarktung des Obstes und wirbt auch mit dem NABU-Qualitätszeichen für Streuobstprodukte, etwa für eine Apfelsaftschorle von Ensinger mit einem Gartenrotschwanz- Etikett. Zum Aufruf, mehr hochstämmige Obstbäume zu pflanzen, gehört auch die Forderung an den Markt, dafür faire Preise anzubieten. Zudem gibt es die NABU-Mitmachaktion GARTENrotschwanzOASEN.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de, www.Vogel-des-Jahres.de, sowie www.Streuobst.de


*


Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 51/2011, 20.04.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2011