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JAGD/048: BUND gegen Haustierabschuss - Umweltverband mahnt Jagdrechtsreform an (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 7. Mai 2014

BUND gegen Haustierabschuss

Umweltverband mahnt Jagdrechtsreform an



Düsseldorf, 07.05.14 / Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND spricht sich gegen den Abschuss von Haustieren aus und fordert ein entsprechendes Verbot im neuen Landesjagdgesetz. "Haustierabschuss ist nichts Anderes als grober Unfug und muss durch das zu novellierende Landesjagdgesetz endlich abgeschafft werden", sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. Im letzten Jahr wurden allein in NRW - nach Angaben der Jäger selbst - 9.000 Hauskatzen und 69 Hunde durch Jäger getötet, angeblich wegen Wilderei. Das Missverhältnis zwischen beiden Arten zeige eindeutig, dass es Jägern ausschließlich um die pure Lust am Töten ginge. "Jäger schießen fast keine Hunde, weil sie selbst Hundehalter sind, Katzen schießen sie massenhaft, weil es ihnen Spaß macht", so Sticht.

Nach Aussage des BUND-Experten geht gerade von Hauskatzen keine Gefahr für die heimische Tierwelt aus. Als Beispiel führte Sticht die Bestandsentwicklung von bodenbrütenden Vogelarten im Siedlungsbereich an, wo es die höchsten Hauskatzendichten und gleichzeitig keine Jagd gebe. Der Bestand von Rotkehlchen und Zilpzalp sei hier seit Jahrzehnten konstant hoch. Das vorgeschobene Argument, mit dem Haustierabschuss etwas für den Naturschutz tun zu wollen, sei "Jägerlatein" und in das Reich der Fabelwelt zu verweisen. Zudem gefährdeten Jäger mit dem Katzenabschuss den Bestand der Europäischen Wildkatze, weil Hauskatze und die heimische Unterart der Wildkatze im Gelände häufig nicht zu unterscheiden sind. Zwar sei der Wildkatzenabschuss verboten, aber eine wirksame Kontrolle der Jagdausübung existiere nicht.

"Um den Schwund der Biodiversität aufzuhalten ist es wichtig, auch mit dem neuen Landesjagdgesetz dafür Sorge zu tragen, dass die massiven Schäden, die Jäger tagtäglich in unseren Landschaften anrichten, endlich eingegrenzt werden", sagte Sticht.

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Quelle:
Presseinformation, 07.05.2014
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2014