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MELDUNG/182: Vor Abflug in die Arktis... Ringelganstage in der Biosphäre Halligen (Schutzstation Wattenmeer)


Schutzstation Wattenmeer - Presseinformation, 14.04.2015

Weltnaturerbe Wattenmeer: Ringelgänse vor dem Abflug in die Arktis

18. Ringelganstage in der Biosphäre Halligen


Eines des faszinierendsten Naturereignisse im Nationalpark Wattenmeer können derzeit Vogelfreunde erleben: Tausende Ringelgänse halten sich in Nordfriesland auf, um genug Flugtreibstoff für die Weiterreise in die arktischen Brutgebiete anzufressen. Zwei Wochen lang bieten die 18. Ringelganstage in der Biosphäre Halligen parallel dazu ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm über die Meeresgänse. Auftakt wird am 18. April 2015 auf Hallig Hooge die Verleihung der Goldenen Ringelgansfeder sein.

"9.771 Ringelgänse und 2.904 Nonnengänse sind allein auf Hallig Hooge zu beobachten", weiß Michael Klisch, Hausleiter der Schutzstation Wattenmeer. Er muss es genau wissen, denn gemeinsam mit vielen Stationen im Wattenmeer-Raum erfasst sein Team bei der Internationalen Gänsezählung alle Gänse auf der Hallig.

"Für uns ist nicht nur die Zahl der Tiere wichtig", sagt Klisch. Interessant sei auch die Flugroute der Tiere. Viele Gänse sind individuell an den Beinen mit Farbringen markiert und können dadurch wiedererkannt werden. "Ringelganter "Ebbe" ist ein besonders treuer Halligfan", berichtet Milan Beck, der die Schutzstation auf Hooge ehrenamtlich unterstützt. Die männliche Ringelgans mit dem Code BPBT schaut seit 2008 regelmäßig auf der Hallig vorbei, um sich vor dem Abflug nach Russland das leckere Halliggras schmecken zu lassen. 5.000 km nordwärts in die Arktis führt Ebbe danach der Weg in sein Brutgebiet auf der kalten Taymir-Halbinsel. 5 Grad, wärmer wird es dort 1.000 km nördlich von Island auch im Hochsommer nicht.

Einen Katzensprung ins Wattenmeer hinter sich hat "Pierre" (L2B-) , der in Frankreich überwintert hat und den Milan Beck dieses Jahr das erste Mal auf Hooge beobachten konnte. Auch Pierre zieht Ende April gen Norden. Dafür muss er sich aber erst die notwendigen 1,7 Kilogramm Startgewicht auf den Halligwiesen anfuttern. Allein müssen Ebbe und Pierre nicht in den kalten Norden. "In der Arktis werden sie ihre Partnerinnen wiedertreffen, denn Ringelgänse bleiben ein Leben lang zusammen", sagt Klisch. Der Hausleiter hofft, dass Ebbe und Pierre auch ihrer Hallig treu bleiben und auf der Rückreise im Herbst wieder auf Hooge vorbeischauen.

Programm Ringelganstage:
http://www.ringelganstage.de

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Quelle:
Presseinformation, 14.04.2015
Herausgeber:
Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V.
Pressestelle
Grafenstraße 23, 24768 Rendsburg
Tel.: 04331/23 6 22, Fax:04331/25 24 6
E-Mail: c.goetze@schutzstation-wattenmeer.de
Internet: http://www.schutzstation-wattenmeer.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. April 2015

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