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MASSNAHMEN/289: Heckrinder weiden auf Grünem Band (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 28. November 2018

Heckrinder weiden auf Grünem Band

Einweihung einer länderübergreifenden Ganzjahresweide in der Bischofsaue


Der Zweckverband Naturschutzgroßprojekt "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal" und der NABU Thüringen weihten heute eine länderübergreifende Ganzjahresweide in der Bischofsaue ein. Auf Flächen der Stiftung Naturschutz Thüringen, des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), der Gemeinde Straufhain, des Landkreises Coburg und einiger Privateigentümer werden in Zukunft Heckrinder für Artenvielfalt sorgen.


Jena / Streufdorf - Langsam zieht eine kleine Herde von Heckrindern über die neue Ganzjahresweide in der Bischofsaue bei Streufdorf. Die Tiere strahlen eine gewisse Ruhe aus und lassen an eine längst vergangene Zeit denken. "Bei Heckrindern handelt es sich um eine Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen. Die letzte Auerochsenkuh starb 1627 in der Nähe von Warschau. Die damals steigende Besiedlungsdichte des Menschen gefährdete zunehmend den Lebensraum der Tiere in der freien Wildbahn", erzählt Alina Kruschinski vom NABU Thüringen. "Diese Tiere sind besonders gut für eine ganzjährige Beweidung geeignet. Sie sind robust, genügsam und wetterfest. Zufüttern muss man nur in winterlichen Notzeiten."

"Die neu eingezäunte Weidefläche liegt überwiegend im ehemaligen Grenzstreifen zwischen Thüringen und Bayern und bildet heute einen Teil des "Grünen Bandes". Die Beweidung der etwa 60 Hektar großen Weide werden wir mit Heckrindern der Agrar GmbH Streufdorf durchführen", erklärt Dr. Dieter Franz von der Stiftung Naturschutz Thüringen. Ein großer Teil der Fläche ist im Besitz der Stiftung, aber auch der Landesbund für Vogelschutz (LBV), die Gemeinde Straufhain, der Landkreis Coburg und einige Privatbesitzer sind Eigentümer.

"Die Heckrinder sollen in Zukunft dafür sorgen, dass die dortigen Flächen am "Grünen Band" offen gehalten werden. Durch ihre Lebensweise schaffen die Tiere ein Mosaik verschiedenster Lebensräume, welches vielen Tier- und Pflanzenarten zu Gute kommt", berichtet Stefan Beyer, der Projektleiter beim Zweckverband Naturschutzgroßprojekt "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal". "Heckrinder können das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Wichtig ist nur ein ausreichender natürlicher Windschutz durch Wald oder Hecken."

Ein Teil der Zaunanlage sowie Tränke und Unterstände in der Bischofsaue wurden auf den Grundstücken der öffentlichen Hand und des Naturschutzes im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal" durch den gleichnamigen Zweckverband mit Förderung durch das Bundesumweltministerium und die Länder Thüringen und Bayern eingerichtet". Ein weiterer Teil der Zaunanlage konnte im Rahmen des NABU-Projektes "Frosch- und Vogelweiden 2" aus Mitteln der EU und Thüringens verwirklicht werden.

Förderhinweise für das NABU-Projekt Frosch- und Vogelweiden 2:
Das Projekt ist ein von der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raum (ELER)) und dem Land Thüringen gefördertes ENL-Projekt (Entwicklung von Natur und Landschaft). Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

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Quelle:
Pressemitteilung, 28.11.2018
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2018

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