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MOOR/024: Zum Schutz der Hochmoore - kein Torf auf Friedhöfen und in Gärten (Stadt Mönchengladbach)


Stadt Mönchengladbach - Pressemitteilung von Mittwoch, 27. Oktober 2010

Zum Schutz der Hochmoore - kein Torf auf Friedhöfen und in Gärten


pmg. Natur und Umwelt zu schützen bedeutet nicht nur, Abfall zu trennen oder einfach nichts mehr achtlos wegzuwerfen, sondern auch, die natürlichen Ressourcen zu schützen. Das gilt auch für die Moore, von denen es immer weniger gibt.

Wie der städtische Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung mitteilt, erfüllen Moore als Lebensraum für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten wichtige ökologische Funktionen. Zudem tragen Moore zur Grundwasserreinigung und Grundwasserneubildung bei und sichern so die natürlichen Trinkwasservorräte.

Torf ist das Gedächtnis des Moores. In ihm ist die Entwicklung der letzten Jahrtausende gespeichert. Torf ist ein langsam nachwachsender Rohstoff, der sich über den Zeitraum von vielen Jahrhunderten aus der hochmoortypischen Vegetation mit Torfmoosen, Wollgras, Binsen, Heidekrautgewächsen und Sonnentau bildet. Da keine Zersetzung stattfindet, wächst das Moor in die Höhe: Jedes Jahr zirka einen Millimeter, in tausend Jahren einen Meter.

Ein zwei Meter tiefes Torfstück birgt also 2.000 Jahre Erdgeschichte. Zudem ist Torf ein Massenspeicher für Kohlendioxid - beim Abbau der Moore wird dieses Kohlendioxid in großen Mengen als klimaschädliches Gas freigesetzt.

Wer auf Torf in seinem Garten verzichtet, trägt sehr viel zum Erhalt der Moore und damit zum Naturschutz bei. Gerade jetzt wird in Baumärkten, Gärtnereien und Supermärkten sehr viel so genannte "Graberde" angeboten, die häufig aus Torf oder Torfbeimischungen besteht. Viele Hobbygärtner kaufen diese Produkte zur Herrichtung ihrer Gärten und Grabstätten vor dem Winter, ohne die Produktinformation zu lesen. Sie verbrauchen als Privatkunden so jährlich rund 2,3 Millionen Kubikmeter Torf. Das sind etwa 25 Prozent des gesamten Torfverbrauchs in Deutschland. Schätzungen gehen davon aus, dass bei einer gleich bleibenden Abbaumenge die Torfvorräte in unserem Land in 20 bis 40 Jahren erschöpft sein werden.

Vielen ist nicht bekannt, dass die städtische Friedhofssatzung den Einsatz von Torf zur Grabpflege verbietet. Der Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung appelliert daher, zur Herrichtung von Grabstätten, Torfersatzstoffe wie Rindenmulch, Holzfasern und Kompost zu verwenden.

Zum Schutz der wertvollen Moore ist es aus Sicht des Fachbereichs auch sinnvoll, diese Ersatzstoffe in den Privatgärten einzusetzen und dort grundsätzlich auf Torf zu verzichten.

Weitere Informationen sind bei Hans-Georg Spanier unter 02161/25-8278 oder über das Umwelttelefon der Stadt Mönchengladbach unter 02161/ 25-2222 erhältlich.


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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 27. Oktober 2010
Stadt Mönchengladbach
Kontaktdaten:
Stadt Mönchengladbach - Pressestelle
Rathaus Abtei - 41050 Mönchengladbach
Telefon (0 21 61) 25 20 81 - Telefax (0 21 61) 25 20 99


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2010