BUND-Regionalverband Westharz und NABU-Kreisgruppe Goslar e.V. - 9. Januar 2014
Naturschutzverbände kritisieren schleppende Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 im Landkreis Goslar
Goslar. "Natura 2000" ist ein zusammenhängendes ökologisches Netz von Schutzgebieten in Europa. Natürliche und naturnahe Lebensräume und gefährdete wildlebende Tiere und Pflanzen sollen hier geschützt und erhalten werden. Grundlage des Netzes Natura 2000 ist die Richtlinie über die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie), in der Ziele, naturschutzfachliche Grundlagen und Verfahrensvorgaben zur Errichtung des Netzes Natura 2000 festgeschrieben sind. Das Netz Natura 2000 soll aus Gebieten gemäß der FFH-Richtlinie (FFH-Gebiete) und der EG-Vogelschutzrichtlinie bestehen, wobei sich die beiden Gebietskategorien durchaus auch überlappen können, wie das Beispiel des Nationalparks Harz zeigt.
Das zusammenhängende Netz Natura 2000 ist auf Grundlage der EU-Richtlinien wie folgt zu sichern:
Für die FFH-Gebiete lief diese Frist endgültig am 31.12.2013 ab, d. h. vor wenigen Tagen. Zuständig für die Sicherung dieser Gebiete sind in Niedersachsen die unteren Naturschutzbehörden. Der Landkreis Goslar hat hier terminlich versagt - und das, obwohl er schon 2007 in einer Kreistagsvorlage präzise erklärt hatte, wie vorzugehen ist. Nur ein Teil der FFH-Gebiete im Kreis Goslar hatte bis zum 31.12.2013 den erforderlichen Sicherungsstatus - leider hatte das wenige Personal in der Naturschutzbehörde offensichtlich im politischen Auftrag mehr mit der Entlassung aus Schutzgebieten zu tun als mit wirklichem Naturschutz. Auch in der Internetseite des Landkreises Goslar sind zwar die klassischen Schutzgebiete aufgeführt, aber die FFH-Gebiete sucht man vergebens.
FFH-geschützter Fluß Sieber im Winter, Nationalpark Harz
Foto: © Regionales Umweltbildungszentrum Nationalpark Harz
Die Goslarer Naturschutzverbände fordern daher einen klaren Zeitplan für die Behebung dieser Defizite und sie fordern, dass dieser Zeitplan der einzelnen Schutzgebietsausweisungs- bzw. -anpassungsverfahren nunmehr auch eingehalten wird.
Knut Haverkamp und Dr. Friedhart Knolle, BUND-Regionalverband Westharz Mathias Kumitz, NABU-Kreisgruppe Goslar
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Quelle:
BUND-Regionalverband Westharz
NABU-Kreisgruppe Goslar e.V.
Pressemitteilung, 09.01.2014
Internet: goslar.bund.net
Internet: nabu-goslar.jimdo.com
veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2014