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VERBAND/020: Klarstellung zu Borghorst - NABU befürwortet Naturschutzprojekt (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 10. März 2009

Klarstellung zur Borghorster Elblandschaft

NABU befürwortet Öffnung des Leitdammes in dem Naturschutzgebiet


Angesichts der Missverständnisse infolge einer NABU-Meldung vom 23. Februar bekennt sich der NABU Hamburg heute eindeutig zu dem Naturschutzprojekt in der Borghorster Elblandschaft. Dazu stellt der NABU klar, dass er die Schaffung von Überschwemmungsflächen und Auwald in dem Naturschutzgebiet "Borghorster Elblandschaft" unbedingt für erforderlich hält. Dieses Naturschutzprojekt kommt Natur und Mensch zugute, weil es Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen schafft, aber auch dem Hochwasserschutz dient.

"Wir stehen nach wie vor zu dem Naturschutzprojekt in Borghorst, bei dem wertvolle Überschwemmungsflächen geschaffen werden sollen", erklärt Rolf Bonkwald, Vorsitzender des NABU Hamburg. "Und wir werden die Verwirklichung des Projektes in Zukunft weiterhin unterstützen!" Der NABU weist aber ausdrücklich darauf hin, dass es sich beim Projekt Borghorst um einen Sonderfall handelt und der Verband damit nicht pauschal "grünes Licht" für Ausgleichsmaßnahmen in Naturschutzgebieten gibt.

Noch bis in das Jahr 1968 konnte sich das Elbwasser zweimal täglich ungehindert über die Wiesen der Borghorster Elblandschaft ausbreiten. Dadurch entstand dort eine außerordentliche Vielfalt an Lebensräumen. Als Anfang der 1970er Jahre der Schleusenkanal und der Leitdamm gebaut wurden, konnte die Tide nicht mehr in die Borghorster Elblandschaft schwappen. Mit der Öffnung des Leitdammes soll nun der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden. Das im Gebiet immer noch vorhandene Potential an Standorten für tidebeeinflusste Lebensräume und dem damit verbundenen reichhaltigen Arteninventar könnte damit wieder aktiviert werden. Viele seltene Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel der Schierlings-Wasserfenchel oder der Rapfen, würden wieder zurückkehren und sich dort vermehren.

Auch vor dem Hintergrund zahlreicher Hochwasser-Ereignisse im Bundesgebiet in den vergangenen Jahren hält der NABU diese Maßnahme für absolut notwendig für einen vorbeugenden Hochwasserschutz. "Dort, wo es heute noch möglich ist, müssen der Elbe Überschwemmungsflächen zurückgegeben werden", erklärt der NABU-Chef.

Infos unter www.NABU-Hamburg.de


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Quelle:
Pressemitteilung 38/09, 10.03.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2009