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WALD/663: Tag des Waldes - Kleine Kätzchen in großen Wäldern (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 20. März 2012

Kleine Kätzchen in großen Wäldern

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) freut sich zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März über Wildkatzennachwuchs in unseren Wäldern.


Stuttgart. In diesen Wochen ist es wieder soweit: In unseren Wäldern erblicken kleine Wildkätzchen das Licht der Welt. Zwei bis vier Junge werden pro Wurf zur Welt gebracht. Jedes Einzelne ist ein Hoffnungszeichen für den Erhalt dieser seltenen Waldbewohner.

Einst in ganz Europa weit verbreitet, ist die Wildkatze heute eine seltene Art. Die scheuen Jäger streifen am liebsten nachts umher und verweilen auf im Wald verborgenen Wiesen und an ruhigen, heckenreichen Säumen am Waldrand. Mit viel Glück kann man sie in ursprünglichen Buchenmischwäldern, vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands, entdecken.

Nachdem die Wildkatze in Baden-Württemberg fast 100 Jahre als verschollen galt, konnte sie seit 2006 durch die gute Zusammenarbeit des BUND Landesverband Baden-Württemberg und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs wieder genetisch nachgewiesen werden.

Kleine Wildkatze blickt neugierig in die Kamera, im Hintergrund erahnt man die Mutter - © BUND/T. Stephan

© BUND/T. Stephan

Doch wie verhält man sich, wenn man die kleinen Kätzchen im Wald findet? Ihre größte Gefahr ist die Verwechslung mit der Hauskatze. Ausgewachsene Wildkatzen wirken kräftiger und haben einen buschigen Schwanz mit dunklen Ringen und stumpfem, schwarzen Ende. Die Fellzeichnung, immer grau-gelb, ist sehr verwaschen. Bei Jungtieren verhält es sich dagegen anders. Diese weisen noch eine starke Tigerzeichnung auf und sind daher schwer von jungen Hauskatzen zu unterscheiden. Spaziergänger und Wanderer denken immer wieder, kleine ausgesetzte Hauskatzen gefunden zu haben, denn die Unterscheidung ist selbst für Profis nicht leicht. Doch mitnehmen sollte man sie in keinem Fall. Wildkatzen reagieren verschreckt und sehr scheu, wenn Menschen sich nähern, und bleiben daher versteckt. Sind die Zweibeiner wieder außer Sicht, sind in aller Regel die Wildkatzenbabys wieder gut von ihrer Mutter umsorgt.

Wildkatzenmutter und -kind in Porträtaufnahme - © BUND/T. Stephan

© BUND/T. Stephan

Der BUND engagiert sich mit seinem "Rettungsnetz für die Wildkatze" seit vielen Jahren für die Ausweitung der Lebensräume der Wildkatzen. Durch Siedlungen, Landwirtschaft und Straßen zerteilte Waldgebiete werden durch "grüne Korridore" aus Bäumen und Büschen wieder miteinander verbunden. Das Projekt wird durch die Informationskampagne "Biotopvernetzung - Netze des Lebens" begleitet, die durch das LIFE+ Programm der Europäischen Union gefördert wird.


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Quelle:
Presseinformation, 20.03.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2012