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STANDPUNKT/288: Urenco-Uranfabriken stilllegen statt verkaufen (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung - Hamburg, den 15. August 2012

Uranfabriken stilllegen statt verkaufen

Der Urankonzern Urenco steht zum Verkauf
ROBIN WOOD fordert den sofortigen Ausstieg aus der Urananreicherung



Unternehmen, die erwägen Anteile an dem zum Verkauf stehenden Unternehmen Urenco zu erwerben, müssen sich auf anhaltende Proteste gegen die Urananreicherung gefasst machen. Das stellte ROBIN WOOD angesichts von öffentlichen Spekulationen fest, das kanadische Unternehmen Cameco könne bei Urenco einsteigen. ROBIN WOOD fordert zudem die Bundesregierung auf, an einem Anteilsverkauf nicht mitzuwirken, sondern umgehend für die Stilllegung der von Urenco betriebenen Uranfabrik im westfälischen Gronau zu sorgen.

Urenco sitzt wie die Spinne im Netz der Atomindustrie. Rund ein Drittel des weltweit verbrauchten Brennstoffs von Atomkraftwerken stammt aus dem Hause Urenco. Das Unternehmen betreibt vier Urananreicherungsanlagen, darunter die Uranfabrik in Gronau. Urenco gehört bislang zu je einem Drittel der britischen und der niederländischen Regierung. Das weitere Drittel besitzen die deutschen Atomkonzerne RWE und E.on. Nach der Fukushima-Katastrophe haben RWE und E.on angekündigt, ihre Anteile verkaufen zu wollen. Auch die britische und die niederländische Regierung wollen bei Urenco aussteigen. Jetzt berichtete die Financial Post, der us-amerikanische Finanzdienstleister BMO Capital Markets empfehle dem kanadischen Energiekonzern Cameco in Urenco zu investieren. (http://business.financialpost.com/2012/08/03/cameco-could-buy-stake-in-urenco/)

Der Betrieb der Urananreicherungsanlagen von Urenco - also auch der Fabrik in Gronau - ist von der britischen, der niederländischen und der deutschen Regierung mit dem "Staatsvertrag von Almelo" beschlossen worden. Grund dafür ist, dass diese Anlagen auch militärisch nutzbar wären. Daher ist der Verkauf von Anteilen nicht nur eine Sache auf Unternehmensebene, sondern müsste auch von den beteiligten Staaten erneut mit einem Staatsvertrag besiegelt werden.

"Die Anreicherung von Uran ist ein durch und durch dreckiges und verantwortungsloses Geschäft - vom Abbau des Urans über die Verbrennung in AKWs bis zur nicht auszuschließenden Waffenproduktion", sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Dirk Seifert. "Die Bundesregierung schreibt sich den Atomausstieg auf die Fahnen. Atomausstieg heißt, die Anreicherung von Uran sofort zu stoppen. Jeder, der sich bei Urenco einkaufen will, muss wissen, dass dieses tödliche Geschäft keine Zukunft mehr hat."

weitere Informationen:
www.robinwood.de/uran

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Quelle:
Pressemitteilung, 15.08.2012
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. August 2012