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STANDPUNKT/306: NaturFreunde unterstützen japanische Anti-Atom-Bewegung (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 2. Oktober 2012

Kommentar: Druck der Atomlobby in Japan

NaturFreunde unterstützen japanische Anti-Atom-Bewegung



Berlin, 02.10.2012 - Kurz nachdem die japanische Regierung bekannt gab, in den 2030er Jahren aus der Atomenergie aussteigen zu wollen, nahm sie ihren Vorstoß unter dem Druck der Wirtschaftslobby wieder zurück. Eine Blamage für das Kabinett, sich von der Atomlobby vorführen zu lassen, meint Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands.

"Der Rückzieher zeigt überdeutlich, dass nicht Argumente und die Sicherheit der Bevölkerung zählen, sondern einzig die Profitinteressen der Großunternehmen", kritisiert Uwe Hiksch. "Die japanische Regierung missachtet die millionenfache Forderung ihrer Bürger, die Nutzung der Atomenergie schnellstmöglich zu beenden."

Durch das Einknicken der japanischen Regierung werde für Japan die große Chance vertan, durch eine Energiewende die japanische Energieversorgungsstruktur nachhaltig weiterzuentwickeln. Gleichzeitig eröffne ein schneller Atomausstieg den Ausbau einer mittelständig orientierten Industrie und viele neue Arbeitsplätze im Handwerk als Serviceunternehmen für ein dezentrales Energiesystem.

Wieder einmal werde deutlich, dass auch in Japan nur der außerparlamentarische Einsatz einer breiten Anti-Atom-Bewegung den Atomausstieg erstreiten kann, meint Uwe Hiksch. Die japanische Bevölkerung werde sich mit dieser Entscheidung der Regierung nicht abfinden, sondern weiterkämpfen. "Die NaturFreunde Deutschlands werden die japanische Anti-Atom-Bewegung in ihrem Einsatz für einen weltweiten Atomausstieg unterstützen", kündigt Uwe Hiksch an.

Dafür werden die NaturFreunde ihre Anstrengungen für eine internationale Vernetzung des Anti-Atom-Widerstandes aktiv fortsetzen. Mit ihrer Kampagne "EURATOM? Nein danke!" wollen sie dazu beitragen, die Anti-Atom-Debatte mehr zu europäisieren und auf die weltweit bestehenden Machtstrukturen der Atomlobby aufmerksam zu machen.
www.euratom-nein-danke.de

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Quelle:
Presseinformation vom 02.10.2012
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Oktober 2012