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STELLUNGNAHME/049: Teilfortschreibung Windenergie - BUND fordert größeren Abstand am Nordseedeich (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 16. November 2011

Teilfortschreibung der Regionalpläne:

Windenergie: BUND fordert größeren Abstand am Nordseedeich


Grundsätzlich steht der BUND einer Neuausweisung von Windeigungsflächen in Schleswig-Holstein positiv gegenüber. Zum Entwurf der Teilfortschreibung der Regionalpläne für den Teilbereich Windenergie fordert der BUND allerdings Änderungen ein.

Nicht nur an der Elbe und am Nord-Ostsee-Kanal, sondern ebenso am Nordseedeich müsse ein "charakteristischer Landschaftsraum" vom mindestens 1000 Meter Breite ausgewiesen werden. "Nur 500 Meter Abstand zu bedeutsamen Naturflächen sind als Pufferzone zu wenig", meint Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender. "Die Deichlinie ist eine wichtige Leitlinie des Vogelzuges. Zudem befinden sich binnendeichs wichtige Rastgebiete für Küstenvögel."

Großvögel wie Seeadler, Uhu und Rotmilan können durch Windkraftanlagen gefährdet werden. Deshalb sollten spezielle Vogel spezifische Mindestabstände zu den Horsten eingehalten werden sollten. Außerdem sei die Küstendeichlinie ein wichtiger touristischer Bereich, so als Nordsee-Küsten-Radweg und zum Genuss von Ruhe und Weite. Geplant sei derzeit ein Abstand von lediglich 500 Metern. Der BUND-Landesverband fordert eine doppelt so breite Pufferzone. Am Nord-Ostsee-Kanal seien beidseitig 100 Meter vorgesehen, entlang der Elbe - ab Elbdeich binnenfuß gemessen - ebenfalls.

Der BUND begrüßt, dass zur Bewahrung typischer Landschaftsbilder große zusammenhängende "charakteristische Landschaftsräume" ausgewiesen werden, die frei von Windkraftanlagen bleiben sollen. Die Landesplanung müsse diese Freihaltung aber auch sicher stellen. Eine "Aufweichung" dieses Ausschlusskriteriums dürfe es nicht geben. Ansonsten würde die Akzeptanz von Windkraftanlagen verloren gehen.

"Nach über zweijähriger Diskussion muss endlich alles getan werden, um das Ziel, 1,5 Prozent der Landesfläche als Windeignungsfläche auszuweisen, schnellst möglichst zu erreichen. Ein weiteres hinaus zögern blockiert Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro und gefährdet die notwendige Energiewende", so Christiansen vom BUND-Landesverband.


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Quelle:
Presseinformation Nr. 33, 16.11.2011
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. November 2011