Greenpeace-Stellungnahme - Mittwoch, 9. April 2025
Greenpeace Stellungnahme zum Koalitionsvertrag von Union und SPD
Berlin, 9.4.25 - Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland zum heute vorgestellten Koalitionsvertrag von Union und SPD:
Die neue Koalition will die Marktkräfte entfesseln, die in den
letzten Jahrzehnten Klima und Natur zerstört haben. Sie plant, in nie
dagewesenen Umfang Gelder zu verteilen, aber verliert dabei Effizienz
und Klimagerechtigkeit in vielen Bereichen aus dem Blick. Indem sie
sinnvolle Gesetze und Regeln abschafft, lässt sie neue Unsicherheiten
entstehen. So wird Klimaschutz unnötig teuer und langsam. Union und
SPD gefährden damit die ökologischen Lebensgrundlagen und unser aller
Sicherheit.
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace e.V.
Energiepolitisch birgt der Koalitionsvertrag herbe Rückschritte. Er
nimmt die zuvor angeschobene Wärmewende auseinander und verunsichert
so die Bevölkerung und eine ganze Branche. Wenn die CO2-Verpressung
CCS sogar für Gaskraftwerke gelten soll, manövriert uns dieser Vertrag
in neue fossile Abhängigkeiten, bevor wir uns aus alten gelöst haben.
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace e.V.
In der Verkehrspolitik ist die Fortführung des Deutschlandtickets
ein Lichtblick. Anders die Vereinbarungen zur Autoindustrie: Hinter
dem Schlagwort Technologieoffenheit wollen die Koalitionäre die
europäischen CO2-Grenzwerte für Pkw aufweichen. Das schadet dem
Klimaschutz und der Konkurrenzfähigkeit der deutschen
Autoindustrie.
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace e.V.
Es ist zukunftsvergessen, Superreiche nicht an der Finanzierung
eines modernen Gemeinwesens in Verantwortung zu nehmen. Mit der
Ablehnung einer ökologisch-orientierten Milliardärssteuer ignoriert
die neue Koalition die Chance, unsere Gesellschaft gerechter zu
gestalten. Während die Demokratie weltweit unter Druck gerät, will die
neue Koalition ausgerechnet Klage- und Mitbestimmungsrechte der
Zivilgesellschaft einschränken. Dies sogar auf internationaler Ebene
voranzutreiben, ist erschreckend falsch und unverständlich.
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace e.V.
Wenn Friedrich Merz' neue Regierung Zukunft gestalten will, muss
sie bei Kima- und Naturschutz dringend nachbessern. Das ist im
Interesse der nächsten Generationen und wäre eine starke Antwort auf
Trump und Putin.
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace e.V.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten,
gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen
von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
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Quelle:
Stellungnahme, 09.04.2025
Herausgeber: Greenpeace e.V., Pressestelle
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 11. April 2025
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