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ATOM/157: Halbwertzeit - 30 Jahre fehlgetestet ... (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) - 13. April 2018

Lingen vor 30 Jahren: Beginn der Testphase des AKW Emsland am 14. April 1988


(Bonn, Lingen, 13.04.2018) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat erneut die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerkes Emsland in Lingen (AKW Lingen 2) gefordert. Aktueller Anlass ist der Beginn der AKW-Testphase vor genau 30 Jahren am 14. April 1988. Anlässlich des 30. Jahrestages der offiziellen Inbetriebnahme des AKW Emsland am 20. Juni 1988 findet am 9. Juni in Lingen eine überörtliche Anti-Atomkraft-Demonstration statt. Schon jetzt rufen zahlreiche Initiativen und Verbände aus den Niederlanden und aus der Bundesrepublik zur Teilnahme an der Protestaktion auf. Sie wird um 13 Uhr direkt am AKW Emsland beginnen und danach führt ein Demonstrationszug zur nahe gelegenen Brennelementefabrik. Der BBU erinnert daran, dass es bereits vor dem Bau des AKW Lingen 2, aber auch während seiner bisherigen Laufzeit, immer wieder Proteste gegen den Reaktor in der Nähe der niederländischen Grenze gab.

Der BBU weist darauf hin, dass es im AKW Lingen 2 immer wieder zu Pannen und Störfällen gekommen ist. Dennoch soll der Reaktor noch bis Ende 2022 am Netz bleiben. Bürgerinitiativen und Umweltverbände sind besorgt und im Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration am 9. Juni heißt es: "Es gibt keine 'sichere Atomkraft', und je älter ein Reaktor wird, desto gefährlicher ist er. Allein durch Materialermüdung und Verschleiß steigt die Anzahl der Störfälle dramatisch an, auch im AKW Emsland. Gleichzeitig entsteht täglich Müll, der weder jetzt noch in Zukunft sicher gelagert werden kann."

9. Juni 2018: Demo in Lingen - 30 Jahre nach Inbetriebnahme von AKW Lingen 2

Das AKW Emsland soll den offiziellen Planungen zufolge als letztes norddeutsches Atomkraftwerk am 31.12.2022 stillgelegt werden - ein Jahr nach dem AKW Brokdorf bei Hamburg. Für die Brennelementefabrik in Lingen gibt es zudem überhaupt keine Laufzeitbegrenzung. Die Demonstration am 9. Juni wird sich u. a. gegen die Produktion von Brennstäben in Lingen für Atomkraftwerke in Belgien, Frankreich und in anderen Ländern richten. Gleichzeitig soll der Forderung nach Stilllegung des AKW Lingen 2 und der Brennelementefabrik Nachdruck verliehen werden. Organisiert wird die Demonstration von einem Trägerkreis, dem 15 Initiativen und Verbände angehören, darunter auch der BBU und seine Mitgliedsorganisation "Elternverein Restrisiko Emsland". Erste Informationen zur Demonstration findet man im Internet unter:
http://weltweit.nirgendwo.info/demo

14. April / 26. April: Infoveranstaltung und Mahnwache in Lingen

Und auch kurzfristig stehen in Lingen verschiedene Aktivitäten auf der Tagesordnung der Anti-Atomkraft-Bewegung. Am Samstag (14 April) findet eine Informationsveranstaltung statt und am 32. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe wird wieder eine Mahnwache durchgeführt. Die Veranstaltung am 14. April beginnt um 19 Uhr im Lingener Kolpinghaus, Burgstraße 25. Bei der Vortragsveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW wird über Emmanuel Macron und die Bedeutung der französischen Atompolitik - auch für den Atomstandort Lingen, informiert. Die Mahnwache am 26. April findet von 18 Uhr bis 18.30 Uhr vor dem Alten Rathaus in Lingen statt. Organisiert wird sie vom Elternverein Restrisiko Emsland.

Weitere überörtliche Terminhinweise aus den Reihen der Friedens- und Umweltschutzbewegung:
http://bbu-online.de/Termine/Termine.htm

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

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Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Telefon: 0228/21 40 32, Fax: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. April 2018

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