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ANEKDOTENKÜCHE - EINTOPF/004: Farmer Stew - England (SB)


ANEKDOTENKÜCHE - ENGLAND

Farmer Stew


Viertel vor Fünf

Sharon hatte zum Glück kurz vor Semesterbeginn noch ein Zimmer bekommen. Es war nicht sehr groß und lag im Erdgeschoß eines jener alten, mehrstöckigen Häuser, von denen es so viele im Herzen Londons gibt. Der knapp 1 1/2 Meter breite Vorgarten des Hauses war mit seinen Gladiolen und Geranien der ganze Stolz ihrer Vermieterin. Sicherlich war es dieselbe Sehnsucht nach ein wenig Grün innerhalb der grauen Mauern der Stadt, die der Straße ausgerechnet den Namen "Minford Gardens" verliehen hatte.

Im dunklen Hausflur des Hauses roch es nach den exotischen Gewürzen, mit denen die ausländischen Mieter ihre Mahlzeiten zubereiteten. Vom Fenster aus fiel Sharons Blick auf einen alten Turm, der ein kleines Stück aus dem Häusermeer hervorragte. Die Turmuhr mit den kunstvoll geschmiedeten Zeigern war stehengeblieben - genau um Viertel vor Fünf, zur Teatime. Zeit für eine Tasse Tee. Sharon kam es vor, als gemahne die Uhr die auf der Straße vorbeihastenden Menschen, daß es Zeit wäre, innezuhalten und zur Besinnung zu kommen ...


*


FARMER STEW
(für 2-3 Personen)

1 Dose Rindfleisch
300 g Kartoffeln
2 große Zwiebeln
350 g Weißkohl
Salz
Pfeffer
1 Lorbeerblatt
½ TL Majoran
2 Msp Muskatpulver
ca. 1 l Brühe (instant)

Das Fleisch in Stücke schneiden. Die Kartoffeln schälen und in große Würfel schneiden. Die Zwiebeln in breite Ringe und den Weißkohl in Streifen schneiden.

Die Kartoffeln, den Weißkohl und die Zwiebeln in einen Topf geben, die Brühe dazugießen, so daß alle Zutaten knapp mit Brühe bedeckt sind. Das Lorbeerblatt, den Majoran, das Muskatpulver sowie reichlich Pfeffer und etwas Salz (das Rindfleisch ist meist schon gesalzen) hinzufügen und alles etwa 40 Minuten köcheln lassen. Öfter mal umrühren.

Dann das Fleisch dazugeben, umrühren und weitere 10 Minuten kochen. Zum Schluß das Lorbeerblatt entfernen, noch einmal abschmecken und eventuell nachwürzen.

Die Schattenblick-Redaktion wünscht einen guten Appetit. Und hinterher: Have a nice cup of tea!


Erstveröffentlichung am 4. Januar 1997

16. Juli 2007